Gemischtes

Uber will Sammelklage der Fahrer mit Millionen-Zahlung beenden

Lesezeit: 1 min
22.04.2016 14:59
Uber will in den USA eine große Gefahr für sein Geschäftsmodell abwenden: Die Fahrer sollen ihre Forderung aufgeben, als Angestellte anerkannt zu werden. Dafür könnte Uber bis zu 100 Millionen Dollar auszahlen.
Uber will Sammelklage der Fahrer mit Millionen-Zahlung beenden

Mehr zum Thema:  
USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
USA  

Der Fahrdienst-Vermittler Uber will einen Streit mit Fahrern mit einer Zahlung von bis zu 100 Millionen Dollar beilegen - und damit eine Gefahr für sein Geschäftsmodell abwenden. Die Fahrer forderten in Sammelklagen, als Angestellte statt als selbstständige Unternehmer anerkannt zu werden. Mit dem nun erzielten Vergleich soll der Status unverändert bleiben.

Die Einigung muss noch von dem zuständigen Richter in San Francisco gebilligt werden. Das ist keine reine Formalität: Richter lehnen Vergleiche manchmal ab und fordern Nachbesserungen.

In einem ersten Schritt will Uber 84 Millionen Dollar (rund 74 Millionen Euro) an rund 385.000 Fahrer ausschütten. Weitere 16 Millionen Dollar sollen fließen, wenn der Wert der Firma nach einem Börsengang mehr als 50 Prozent höher sein sollte als jetzt. Uber soll zuletzt mit gut 60 Milliarden Dollar bewertet worden sein.

Neben den Millionen-Zahlungen sieht die am späten Donnerstag veröffentlichte Einigung auch Zugeständnisse an die Fahrer vor. Sie sollen unter anderem in den Autos Schilder platzieren dürfen, auf denen um Trinkgeld gebeten wird. Außerdem müsste Uber künftig die Fahrer vor einer Beendigung der Geschäftsbeziehung erst warnen und auch Gründe dafür angeben.

Die Fahrer hatten kritisiert, Uber behandele sie in vieler Hinsicht wie Angestellte. Für das Unternehmen ist es ein zentraler Bestandteil des Geschäftsmodells, dass die Fahrer als selbstständige Unternehmen agieren und keine typischen Arbeitgeber-Verpflichtungen anfallen. Uber sieht sich selbst lediglich als technologische Vermittlungs-Plattform.

Inzwischen arbeiten viele Start-ups wie Lieferdienste oder Putzhilfe-Plattformen nach einem ganz ähnlichen Modell. Das hat auch in den USA eine Diskussion über eine Verschärfung der Arbeitsmarkt-Regeln entfacht. Im Fall von Uber gab es widersprüchliche Entscheidungen von Behörden darüber, ob die Fahrer als Angestellte gelten sollten oder nicht.

Die rasante internationale Expansion von Uber löste in vielen Ländern Konflikte mit Behörden und der Taxi-Branche aus, die dem Start-up aus San Francisco unfairen Wettbewerb vorwerfen. Auch in Deutschland hat das Unternehmen auf großen Druck hin deshalb sein Angebot UberPop aufgegeben, bei dem Privatleute Fahrgäste mit ihren Autos beförderten.


Mehr zum Thema:  
USA >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Tarifverhandlungen 2024 könnten Preisanstieg befeuern - es droht Inflationsspirale
18.04.2024

Die anstehenden Tarifverhandlungen in den großen Industrien bedrohen die Preisstabilität in Deutschland: Eine IW-Studie sieht das...

DWN
Politik
Politik Festnahmen in Bayern: mutmaßliche Agenten mit Russlandverbindungen
18.04.2024

Die zwei Männer sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel bedroht Mittelstand mehr als teure Energie
18.04.2024

Ein Mangel an geeignetem Personal ist für viele Firmen in Deutschland Alltag. Im Mittelstand ist der Fachkräftemangel laut einer neuen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mercedes trotzt dem Trend: Jetzt soll sogar ein Maybach-Van die Besserverdiener locken
18.04.2024

Das Interesse an Elektro-Fahrzeugen in Deutschland ist verhalten. Während VW und Tesla das bei den Zulassungszahlen bemerken, nutzen die...

DWN
Politik
Politik Warum Kürzungen in der Flüchtlingspolitik nicht hilfreich sind
18.04.2024

Immer mehr Politiker und Wirtschaftsexperten fordern eine Neuanpassung der Asylpolitik. Aktuell finden kontroverse Maßnahmen wie...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Iran-Israel-Konflikt: Führt das Krisentreffen in Israel mit Baerbock und Cameron zur Deeskalation?
17.04.2024

Bei Gesprächen mit israelischen Politikern bemühen sich Annalena Baerbock und David Cameron, einen möglichen Vergeltungsschlag gegen den...