Politik

Syrische Kurden einigen sich mit Regierung auf Waffenruhe

Nach tagelangen Kämpfen im Norden Syriens haben sich Vertreter der Regierung und der YPG nun auf eine Waffenruhe geeinigt. Teile der Stadt Kamischli bleiben jedoch weiterhin unter der Kontrolle beider Seiten. Unklar ist, ob der Kampf gegen den IS nun gemeinsam stärker koordiniert werden kann.
25.04.2016 01:19
Lesezeit: 1 min

Nach tagelangen heftigen Kämpfen zwischen kurdischen Milizen und Regierungstruppen in der nordsyrischen Stadt Kamischli haben sich die Konfliktparteien auf eine Waffenruhe geeinigt. Eine in der Nacht getroffene Vereinbarung zur Wiederherstellung der Ruhe in Kamischli sehe zudem einen Austausch von Gefangenen und Verletzten vor, sagten Vertreter der Kurden und der Regierungstruppen am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP.

Das Abkommen wurde demnach am Flughafen von Kamischli zwischen Abgesandten der Regierung und Vertretern der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) getroffen. Die überwiegend kurdische 220.000-Einwohner-Stadt an der Grenze zur Türkei ist zwischen kurdischen Milizen und Regierungstruppen geteilt. Am Mittwoch waren an einem Kontrollpunkt Gefechte ausgebrochen, die sich rasch ausweiteten.

Laut den kurdischen Milizen wurden bei den dreitägigen Kämpfen 31 Milizionäre der Regierung, 17 Zivilisten und zehn kurdische Kämpfer getötet. Zudem hätten sie 102 Soldaten und Milizionäre der Regierung gefangen genommen. Nach kurdischen Angaben sollen die Gefangenen gegen sämtliche Kurden eingetauscht werden, die von der Regierung in den vergangenen Jahren inhaftiert wurden.

Die Kurden behalten den Angaben zufolge zudem die Kontrolle über die von ihnen eroberten Gebiete von Kamischli einschließlich des Gefängnisses der Stadt. Die Armee kontrolliert dagegen weiterhin den Flughafen und mehrere Viertel. Der Großteil der umliegenden Provinz Hassake ist in der Hand der YPG. Die Kurden und die Armee haben sich eigentlich zusammengeschlossen, um die Dschihadisten aufzuhalten, doch gibt es starke Spannungen zwischen beiden Parteien.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket der EU gegen Russland gestoppt: Slowakei stimmt dagegen
16.07.2025

In der Europäischen Union ist das 18. Sanktionspaket gegen Russland am Widerstand der Slowakei gescheitert. Das mitteleuropäische Land...

DWN
Politik
Politik Immobilienverbot für Russland: Finnland verbietet Russen und Weißrussen den Immobilienkauf
16.07.2025

Helsinki verbietet Russen den Immobilienerwerb: Am 15. Juli trat in Finnland ein Gesetz in Kraft, welches russischen und weißrussischen...

DWN
Politik
Politik Kontrollstaat: digitale Identität mit Bürgerkonto wird Pflicht – Hacker kritisieren Überwachung
16.07.2025

Ende der Freiwilligkeit? Im Koalitionsvertrags setzen CDU, CSU und SPD auf eine verpflichtende digitale Identität der Bürger in der BRD....

DWN
Finanzen
Finanzen Boomer-Soli: Experten wollen einen Rentensoli zur Sicherung der Rentenkassen
16.07.2025

Wenn Millionen Menschen aus der Babyboomer-Generation in den Ruhestand gehen, wird das Rentensystem extrem belastet. Ökonomen des DIW...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis: Wie China und die USA den Markt dominieren
16.07.2025

Gold erlebt ein Comeback – und diesmal greifen nicht nur Kleinanleger zu. Nach Jahren der Zurückhaltung investieren...

DWN
Finanzen
Finanzen Aus für Steuerklärung wegen Fachkräftemangel? Gewerkschaft fordert die Abschaffung für Arbeitnehmer und Rentner
16.07.2025

Kurz vor Ablauf der Abgabefrist für das Jahr 2024 hat die Deutsche Steuer-Gewerkschaft gefordert, die Steuererklärung für Arbeitnehmer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Generation Z: Warum junge Beschäftigte unter Druck stehen
16.07.2025

Die Generation Z leidet besonders unter psychischen Belastungen im Job. Das hat nicht nur mit Corona zu tun, sondern auch mit verhärteten...

DWN
Technologie
Technologie Oracle-Investition: Zwei Milliarden Dollar für deutsche Cloud-Infrastruktur
16.07.2025

Die Nachfrage nach Rechenleistung für KI-Anwendungen explodiert – und Oracle reagiert. Der US-Konzern investiert zwei Milliarden Dollar...