Politik

Frankreich löst Proteste gegen Regierung gewaltsam auf

Die französische Regierung hat die Demonstration gegen die Regierung am Place de la République gewaltsam aufgelöst. Es gab zahlreiche Festnahmen. In Frankreich herrscht seit den Terroranschlägen der Ausnahmezustand, der der Regierung weitreichende Vollmachten einräumt.
29.04.2016 11:03
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach den landesweiten Protesten gegen eine geplante Arbeitsrechtsreform hat die französische Polizei den von der Bewegung "Nuit debout" besetzten Pariser Place de la République geräumt. Dabei und bei anschließenden Randalen wurden in der Nacht auf Freitag fast 30 Menschen festgenommen, 24 von ihnen kamen in Polizeigewahrsam, wie die Behörden mitteilten. Die Polizei setzte Tränengas und Lärmgranaten ein, Demonstranten warfen Flaschen und Betonstücke.

In Frankreich waren am Donnerstag den Behörden zufolge landesweit 170.000 Menschen gegen die Pläne von Staatschef François Hollande für eine Lockerung des Arbeitsrechts auf die Straßen gegangen, die Veranstalter sprachen von

500.000 Teilnehmern. Wie auch in den vergangenen Wochen versammelten sich dann am Abend in Paris zahlreiche Demonstranten auf dem Place de la République zu Protesten der Bewegung "Nuit debout".

Nachdem die Versammlungserlaubnis um Mitternacht erloschen war, rückte die Bereitschaftspolizei gegen hunderte Demonstranten vor, die den Platz in der Pariser Innenstadt nicht verlassen wollten. Es kam zu heftigen Auseinandersetzungen, bei denen aber nach Angaben der Polizeipräfektur niemand verletzt wurde.

Die Polizisten seien unter anderem mit Betonstücken beworfen worden, erklärten die Behörden. In der Nähe des Platzes wurden zwei Mietautos und zwei Motorroller in Brand gesetzt und Schaufenster eingeworfen.

Bereits zuvor hatte es am Rande der landesweiten Demonstrationen gegen die Arbeitsrechtsreform schwere Ausschreitungen gegeben. Nach Angaben von Innenminister Bernard Cazeneuve wurden dabei 24 Polizisten verletzt, drei von ihnen schwer. Es gab 124 Festnahmen.

Im Zuge der Demonstrationen gegen die Arbeitsrechtsreform ist auch die Protestbewegung "Nuit debout" - frei übersetzt "Die Aufrechten der Nacht" - entstanden. Seit dem 31. März versammeln sich jeden Abend auf dem Place de la République hunderte Menschen, um unter anderem gegen die Reformpläne zu protestieren. Die Bewegung hat sich bereits auf zahlreiche französische Städte ausgebreitet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Politik
Politik Haushaltsstreit 2025: Klingbeils Pläne, Kritik und offene Milliardenlücken
08.07.2025

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat den Haushaltsentwurf für 2025 und die Finanzplanung bis 2029 in den Bundestag eingebracht....

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Konzern behauptet Spitzenposition im deutschen E-Auto-Markt
08.07.2025

Der VW-Konzern setzt im deutschen E-Auto-Markt neue Maßstäbe. Die aktuellen Zahlen zeigen eine eindrucksvolle Entwicklung – doch der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China frisst Europas Industrie und niemand wehrt sich
08.07.2025

Chinas Staatskonzerne zerlegen Europas Industrie Stück für Stück – doch Berlin, Brüssel und Paris liefern nur leere Worte. Während...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Dow schließt Chemieanlagen: Was das für Deutschland bedeutet
07.07.2025

Der US-Konzern Dow zieht sich teilweise aus Mitteldeutschland zurück – und das hat Folgen. Standorte in Sachsen und Sachsen-Anhalt...

DWN
Politik
Politik Folgekosten in Millionenhöhe: Corona-Krise und die Schattenseite staatlicher Beschaffung
07.07.2025

Milliardenkosten, ungenutzte Schutzmasken und politische Spannungen: Die Folgen der Maskenkäufe in der Corona-Krise wirken bis heute nach....

DWN
Politik
Politik Kontrollen an der Grenze zu Polen: Grenzkontrollen jetzt beidseitig aktiv
07.07.2025

Mitten in der Urlaubszeit zieht Polen die Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland an. Reisende spüren die Auswirkungen sofort –...

DWN
Politik
Politik Trump droht BRICS-Staaten mit neuen Strafzöllen
07.07.2025

Trump verschärft den Handelsstreit mit den BRICS-Staaten drastisch. Seine angekündigten Strafzölle könnten globale Lieferketten...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX aktuell auf Höhenflug trotz drohender US-Handelszölle
07.07.2025

Der DAX überrascht mit einem starken Anstieg über 24.000 Punkte – und das trotz drohender US-Zölle. Wie reagieren Investoren auf die...