Der deutsche Leitindex ist mit leichten Gewinnen in die Handelswoche gestartet. Im Fokus standen die Aktien des Industriegas-Spezialisten Linde. Der Konzern steht trotz der flauen Weltkonjunktur zu seinen Gewinnzielen. „Ich erwarte nicht, dass wir in absehbarer Zeit wieder eine Gewinnprognose nach unten korrigieren müssen, obwohl derzeit weltweit die Wachstumserwartungen schon wieder reduziert werden“, sagte Konzernchef Wolfgang Büchele der Süddeutschen Zeitung.
Der Dax gewann am Montag zur Eröffnung 0,5 Prozent auf 10.091 Punkte. Zu den Favoriten gehörten Titel von Linde mit einem Plus von 0,4 Prozent. Der Industriegase-Anbieter bekräftigte trotz einer flauen Nachfrage seine Gewinnprognosen und das Ziel, wieder der Weltmarktführer der Branche zu werden. Börsianer werteten Letzteres als Hinweis auf bevorstehende Übernahmen.
Starke Kursgewinne der japanischen Währung haben am Montag hingegen für Druck auf die Börsen in Fernost gesorgt. Der Yen stieg zum Dollar auf ein 18-Monats-Hoch. Die japanische Notenbank hatte vergangene Woche im Kampf gegen die Konjunkturflaute auf eine noch stärker expansive ausgerichtete Geldpolitik verzichtet. Zudem belasteten enttäuschende Konjunkturdaten aus China die Stimmung – die chinesische Industrie hatte ihr Wachstumstempo im April überraschend verlangsamt. Der offizielle Einkaufsmanagerindex sank auf 50,1 Punkte von 50,2 Zählern im März. Die Märkte in China und Hongkong sowie in Singapur, Malaysia und Taiwan blieben wegen des internationalen Tags der Arbeit geschlossen.
Der Leitindex Nikkei schloss mit einem Minus von 3,1 Prozent auf 16.147 Punkten. „Der Markt reagiert auf die Yen-Stärke“, fasste Analyst Martin King vom Finanzberater Tyton Capital Advisors zusammen. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans verlor rund 0,3 Prozent. Der Markt in Australien gab 0,2 Prozent nach. Dort belasteten die China-Daten und ein schwacher Geschäftsbericht der Westpac Banking den Markt.
Rohöl der Sorte Brent verbilligte sich um 1,1 Prozent auf 46,86 Dollar je Barrel. Hintergrund ist die Ausweitung der Ölförderung. Einer Reuters-Umfrage zufolge stieg die Ölproduktion der Opec-Staaten im April auf 32,64 von 32,47 Millionen Barrel pro Tag.
In Japan gehörten Exportwerte wie Autoaktien zu den größten Verlierern. Aktien von Toyota büßten 3,8 Prozent ein, Nissan fast fünf Prozent und Honda vier Prozent. Die Titel von Sony fielen ebenfalls um vier Prozent nachdem der Konzern einen Verlust in seinem wichtigen Sensorgeschäft bekanntgegeben hatte. Nach einem Umsatzrückgang warfen die Anleger die Papiere von Panasonic aus ihren Depots. Sie brachen um 7,4 Prozent ein.
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