Politik

Alibaba expandiert in den Schwellenländern

Obschon das Kerngeschäft überraschend kräftig wuchs, hat der größte chinesische Online-Händler Alibaba erstmals einen Gewinnrückgang erlitten. Der chinesische Amazon-Konkurrent muss wegen des abflauenden Geschäfts in der Heimat zunehmend im Ausland expandieren.
06.05.2016 11:05
Lesezeit: 1 min

Das Nettorergebnis vor Sonderposten fiel im abgelaufenen Quartal um 1,4 Prozent auf umgerechnet 1,02 Milliarden Euro, wie der Rivale von US-Weltmarktführer Amazon am Donnerstag mitteilte.

Hintergrund seien laut Reuters Kosten für die Expansion ins Ausland. Zudem belasteten vor allem hohe Investitionen in den Bezahldienst Alipay, der sich einen erbitterten Konkurrenzkampf mit dem Pendant von Alibabas heimischen Erzrivalen Tencent liefert, die Bilanz. Der Umsatz stieg dagegen dank eines florierenden Kerngeschäfts überraschend kräftig um 39 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Dies erfeute die Anleger: Die Aktie legte mehr als vier Prozent zu.

Alibaba macht neben der Konjunkturabkühlung in der Heimat auch zu schaffen, dass immer mehr Chinesen inzwischen online sind und deswegen das rasante Wachstum der vergangenen Jahre etwas abflaut. Daher schaut sich das Unternehmen nach Gelegenheiten im Ausland um. So kaufte Alibaba im vorigen Monat die Mehrheit am kleineren Konkurrenten Lazada, einer Gründung der deutschen Startup-Schmiede Rocket Internet. Rocket hatte Lazada 2011 als eine Art Amazon-Klon in Singapur gegründet. Das Startup ist zudem in den Schwellenländern Malaysia, Indonesien, Philippinen, Thailand und Vietnam aktiv. Alibaba hatte 2014 beim größten Börsengang aller Zeiten rund 25 Milliarden Dollar eingenommen.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....

DWN
Panorama
Panorama EU-Klimapolitik: Soviel Spielraum lässt das 90-Prozent-Ziel
02.07.2025

Die EU-Kommission hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 sollen die Emissionen massiv sinken, ein großer Schritt Richtung...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...

DWN
Politik
Politik Gasförderung Borkum: Kabinett billigt Abkommen mit den Niederlanden
02.07.2025

Die Bundesregierung will mehr Gas vor Borkum fördern und stößt damit auf heftigen Widerstand von Umweltschützern. Das Vorhaben soll...

DWN
Immobilien
Immobilien Klimaanlage einbauen: Was Sie vor dem Kauf wissen müssen
02.07.2025

Die Sommer werden heißer – und die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch der Einbau ist komplizierter, als viele denken. Wer nicht in...

DWN
Technologie
Technologie Balkonkraftwerke: 220.000 neue Anlagen binnen sechs Monaten
02.07.2025

Mehr als 220.000 neue Balkonkraftwerke sind in Deutschland binnen sechs Monaten ans Netz gegangen. Während Niedersachsen glänzt, fallen...