Nach Inkrafttreten des Flüchtlingsabkommens zwischen der EU und der Türkei versuchen offenbar zunehmend Flüchtlinge, über den türkisch-griechischen Grenzfluss Evros in die Europäische Union zu gelangen. Nach griechischen Polizeiangaben vom Sonntag wurden 57 Flüchtlinge festgenommen, die den Evros überquert hatten und in einem Lastwagen von Thessaloniki Richtung Athen unterwegs waren. Auf den Ägäis-Inseln wurde in der Zeit von Samstag bis Sonntagnachmittag dagegen kein einziger Neuankömmling gesichtet.
In dem Lastwagen, der von einem Griechen gesteuert wurde, hätten 53 Pakistaner, drei Inder und ein Afghane gesessen, teilte die Polizei. Die Flüchtlinge hätten ihren Schleusern jeweils 3000 Euro gezahlt. Pro Woche würden inzwischen zwei bis drei Lastwagen mit Flüchtlingen gestoppt, die über den Evros gekommen seien, berichtete die Zeitung "Real News". In diesem Jahr seien schon rund 1000 Menschen aufgegriffen worden, im selben Zeitraum des letzten Jahres seien es nur 116 gewesen, hieß es unter Berufung auf den Grenzschutz.
Die Türkei nimmt seit April die neu auf den griechischen Ägäis-Inseln ankommenden Flüchtlinge zurück. Im März hatten nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration noch 27.000 Menschen über die Ägäis die EU erreicht, im April waren es dann nur noch 3360.