Politik

IfW-Analyse: Europa verstärkt Ukraine-Hilfe deutlich

Die europäische Ukraine-Hilfe hat in den vergangenen Monaten stark zugenommen – doch nicht überall im gleichen Maß. Während die USA zögern, übernimmt Europa mehr Verantwortung.
16.06.2025 16:47
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
IfW-Analyse: Europa verstärkt Ukraine-Hilfe deutlich
Eine Analyse des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) belegt, dass sich die Ukraine-Hilfe aus Europa deutlich erhöht hat (Foto: dpa). Foto: Martin Schutt

Ukraine-Hilfe in Europa: Ein unerwarteter Anstieg

Die Ukraine, die seit Februar 2022 unter russischem Angriff steht, hat zuletzt spürbar mehr Ukraine-Hilfe aus Europa erhalten als noch Anfang des Jahres. Das belegt eine neue Analyse des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) Kiel. Demnach belief sich die militärische, finanzielle und humanitäre Unterstützung im März und April auf rund 20,2 Milliarden Euro, wie das Institut mitteilt. Im direkten Vergleich: In den Monaten Januar und Februar waren es lediglich rund 6,7 Milliarden Euro gewesen.

Laut Statistik haben die USA seit Februar keine neuen Beiträge zur Ukraine-Hilfe geleistet. Projektleiter Christoph Trebesch erklärte in der Mitteilung: "Es ist bemerkenswert, dass Europa die Lücke geschlossen hat." Ob der Anstieg anhält, müsse sich allerdings noch zeigen. Russland hatte den Ukraine-Krieg am 24. Februar 2022 mit einer Invasion begonnen.

Trump-Entscheidung bremst US-Kriegshilfe, relativ geringer Beitrag Deutschlands

Im März 2025 setzte die Trump-Regierung die US-Kriegshilfe an die Ukraine vorerst aus. Das Weiße Haus begründete die Entscheidung mit Trumps Ziel, den Frieden zu fördern. Die Unterstützung werde daher unterbrochen und zunächst überprüft.

Die deutsche Ukraine-Hilfe belief sich von Januar bis April 2025 auf 650 Millionen Euro. Laut Mitteilung ist das ein Rückgang von rund 70 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Detaillierte Angaben zur Militärhilfe veröffentlicht die Bundesregierung inzwischen nicht mehr. Die aktuelle Statistik sei laut IfW-Analyse davon jedoch unberührt, da die Regierungswebseite erst im Mai deaktiviert worden sei.

Der Ukraine-Support-Tracker des IfW Kiel dokumentiert die Ukraine-Hilfe aus 41 Ländern seit dem 24. Januar 2022. Erfasst werden militärische, finanzielle und humanitäre Leistungen, die der Ukraine zugesagt wurden. Grundlage sind Angaben von Regierungen und internationale Medienberichte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Wall Street: Zeit für Gewinnmitnahmen und ein Dämpfer für Bitcoin
15.09.2025

Rekorde an der Wall Street, Warnungen vor Rezession und ein Rückschlag für Bitcoin: Anleger fragen sich, ob jetzt die Zeit für...

DWN
Politik
Politik Hybrider Krieg: Moskau intensiviert Angriffe auf Europa
15.09.2025

Russische Drohnen über Polen, Drohungen gegen die NATO: Moskau intensiviert seinen hybriden Krieg. Für Deutschland wächst der Druck,...

DWN
Politik
Politik Weltweites Verbot schädlicher Fischereisubventionen tritt in Kraft
15.09.2025

Ein Durchbruch für den Meeresschutz: Ein neues globales Abkommen der Welthandelsorganisation (WTO) verbietet die schädlichsten...

DWN
Panorama
Panorama Global Retirement Index: Der Ruhestandsindex 2025 zeigt, wo es sich im Alter gut leben lässt
15.09.2025

Wo lässt sich der Ruhestand am besten verbringen? Das hat der „Global Retirement Index“ auch in diesem Jahr ermittelt. Welche Länder...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rheinmetall-Aktie reagiert auf Expansionskurs:Übernahme der Lürssen-Marinesparte geplant
15.09.2025

Die Rheinmetall-Aktie reagiert auf neue Expansionspläne des Konzerns. Deutschlands größter Rüstungskonzern hat sich mit der Bremer...

DWN
Politik
Politik Nachbeben in NRW: Parteien ringen um Konsequenzen aus AfD-Erfolg bei Kommunalwahl
15.09.2025

Der überraschend starke Zugewinn der AfD bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen sorgt für Unruhe quer durch die...

DWN
Politik
Politik Nato rüstet auf: Bündnis verstärkt Luftabwehr wegen russischer Drohnen
15.09.2025

Angesichts wiederholter mutmaßlicher Verletzungen des Nato-Luftraums durch russische Militärdrohnen intensivieren die Bündnisstaaten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Asien wird zum globalen Zentrum des Finanzbetrugs
15.09.2025

Asien ist zum globalen Zentrum des Finanzbetrugs geworden – mit Hightech, Zwangsarbeit und Milliardenumsätzen. Warum auch Deutschland...