Politik

Juncker warnt Österreich: Mit FPÖ ist kein Dialog möglich

EU-Präsident Juncker warnt die Österreicher vor der bevorstehenden Bundespräsidenten-Wahl: Mit der FPÖ seien weder Dialog noch Debatte möglich. Welche Kriterien angewendet werden, um eine Partei aus EU-Sicht dialogfähig zu machen, sagte Juncker nicht.
20.05.2016 13:04
Lesezeit: 1 min

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat vor der Bundespräsidenten-Stichwahl in Österreich eine Warnung an die österreichischen Wähler geschickt: Mit Blick auf einen möglichen Sieg der FPÖ sehe er sich gezwungen zu sagen, "dass ich sie nicht mag", sagte Juncker in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der französischen Zeitung "Le Monde".

"Die Österreicher hören das nicht gern, aber das ist mir egal. Mit den Rechtspopulisten ist weder eine Debatte noch ein Dialog möglich." Bei der Stichwahl am Sonntag tritt der FPÖ-Kandidat Norbert Hofer gegen den von den Grünen unterstützten Kandidaten Alexander Van der Bellen an.

In der ersten Runde hatte Hofer 35 Prozent der Stimmen erhalten, Van der Bellen 21,3 Prozent. Allerdings hat sich die drittplatzierte Irmgard Griss bereits für Van der Bellen ausgesprochen. Sie war in der ersten Runde auf knapp 20 Prozent gekommen.

Daher ist eigentlich ein Sieg von Van der Bellen zu erwarten. Allerdings könnten Aussagen wie jene von Juncker die Stimmung in Österreich durchaus beeinflussen. Die Österreicher reagieren allergisch auf Ratschläge von außen. Als der frühere UN-Generalsekretär Kurt Waldheim wegen seines Verschweigens seiner NS-Tätigkeit auf dem Balkan praktisch aus aller Welt als unwählbar bezeichnet wurde, wählten ihn die Österreicher mit großer Mehrheit zum Bundespräsidenten. Waldheims hatte den Österreichern erklärt, dass nicht er, sondern lediglich sein Pferd am Balkan seinen Dienst versehen habe.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...