Die Wahlen in Österreich haben ein Patt gebracht – nun werden die Briefwähler den Ausschlag geben. Sie werden am Montag ausgezählt.
In der jüngsten Hochrechnung des Instituts Sora im Auftrag des Österreichischen Fernsehens (ORF) lagen die beiden Kandidaten mit 50 Prozent gleichauf. In diesem Ergebnis sind auch erste Schätzungen für die Briefwahl eingeflossen. Laut vorläufigem Endergebnis – indem noch keine Briefwahlstimmen berücksichtigt sind – liegt Hofer mit 51,9 Prozent voran. Van der Bellen kommt demnach auf 48,1 Prozent.
Doch dies dürfte sich nach Auffassung der Hochrechner ändern: Andreas Kohlsche vom Institut für Wahl-, Sozial- und Methodenforschung in Kaufbeuren sieht Van der Bellen letztlich um 6.000 Stimmen vor Hofer, die ORF-Hochrechner von SORA um 2.888 Stimmen.
Die Wiener Zeitung Die Presse über das Rechenbeispiel:
„Die ARGE Wahlen hat berechnet: Damit Van der Bellen gewinnt, müsste er 60,2 Prozent bei den Briefwählern holen, womit 39,8 für Hofer blieben. Mit einem solchen Briefwahlergebnis läge der Grüne um 200 Stimmen vor dem blauen Kandidaten. Wobei die Hochrechner als Basis genommen haben, dass am Montag noch rund 707.000 gültige Stimmen ausgezählt werden.
Je weniger Briefwahlstimmen es gibt, umso größer müsste die Differenz sein, damit der Grüne Bewerber das Ergebnis noch drehen kann. Kohlsche geht von wesentlich mehr gültigen Briefwahlstimmen aus – nämlich fast 730.000. Damit kommt er auf den größeren Vorsprung von 6.000 Stimmen für Van der Bellen im (hochgerechneten) Gesamtergebnis, auch wenn Kohlsche bei der Briefwahlschätzung auf einen ähnlichen Anteil für den Grünen Professor – nämlich 60,3 Prozent – kommt.
SORA geht davon aus, dass nur 680.000 Stimmen der Briefwahl ausgezählt werden. Dafür prognostizieren die ORF-Hochrechner den Anteil Van der Bellens mit 60,8 Prozent etwas höher – womit in Summe Van der Bellen mit 2,206.845 Stimmen knapp vor Hofer mit 2,203.957 läge.“