Politik

Gegen den Yuan: Australien stoppt Immobilien-Kredite für Chinesen

Australiens Banken stoppen Hypotheken-Kredite für Personen, die ihre Einkommen in Yuan beziehen. Nach offiziellen Angaben wollen die Banken dadurch eine Preisbremse im Immobilien-Sektor einführen. Doch offenbar geht es darum, die Internationalisierung der chinesischen Währung zu stoppen.
23.05.2016 00:33
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Australiens Banken wollen Immobilien-Kredite aus Ländern, die auf ausländische Einkünfte in chinesischen Yuan und vier anderen asiatischen Währungen angewiesen sind, nicht mehr bearbeiten, berichtet Bloomberg.

Die Entscheidung der Banken dürfte vor allem chinesische Immobilieninteressenten treffen. Zu den Banken, die diesen Entschluss gefasst haben, gehören die Citigroup, die Bank of Australia, die National Australia Bank und die Australia & New Zealand Banking Group.

In den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres gingen 20,9 Prozent der verkauften Immobilien an Ausländer. Seit Ende 2008 sind die Immobilienpreise in den größten australischen Städten um 50 Prozent gestiegen.

Obwohl die Banken angeben, dass sie aufgrund des öffentlichen Drucks einheimische Bewohner bei den Hypothekenanträgen bevorteilen müssen, damit die Immobilien wieder erschwinglich werden, dürfte sich der neue Schritt gegen den Einfluss des Yuan richten.

2014 hatten Sydney und Peking eine Vereinbarung über die Abrechnung in der chinesischen Landeswährung unterzeichnet. Die chinesische Botschaft in Deutschland zitiert Elmer Funke Kupper, Vorstandschef und CEO der Australian Securities Exchange:

„Die Vereinbarung zwischen der Australian Securities Exchange und der Bank of China zielt darauf ab, in Australien Abrechnungsdienstleistungen in chinesischen Renminibi zu ermöglichen. Damit kann in Australien direkt in RMB bezahlt werden, die als Währung akzeptiert sind. Durch die Vereinbarung kommen wir auch günstiger an die chinesische Landeswährung. Dadurch können alle australischen Unternehmen direkt auf RMB zurückgreifen, wenn sie die Währung der Volksrepublik als Handelswährung nutzen wollen. Chinesische Betriebe können durch die Bank of China direkt in RMB mit ihren australischen Handelspartnern abrechnen. So wird ein direkter Zahlungsweg zwischen Firmen beider Länder eingerichtet.“

Doch Australien, aber auch Neuseeland, wollen nun offenbar die Internationalisierung des Yuan stoppen und zurück ins „Dollar-Lager“ kehren. Der Yuan gilt mittlerweile als der größte Konkurrent für die Weltwährung des US-Dollars.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...