Finanzen

Bank of England: Goldman-Banker an der Spitze mit Traumgehalt

Die britische Wirtschaft liegt am Boden, die Sozialleistungen werden gekürzt. Doch die Zentralbank des Landes zahlt ihrem neuen Chef Mark Carney mehr als allen seinen Vorgängern. Hinzu kommt nun auch noch ein großzügiger Mietzuschuss für den Goldman-Banker.
20.12.2012 16:16
Lesezeit: 1 min

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Mark Carney, der neue Chef der britischen Zentralbank Bank of England (BoE), wird zusätzlich zu seinem Gehalt in Höhe von 624.000 Pfund (766.000 Euro) einen jährlichen Mietzuschuss von 250.000 Pfund (307.000 Euro) erhalten, zitiert CNBC die BoE. Damit erhalte er deutlich mehr Gehalt als sein Vorgänger Mervyn King, der nur 305.000 Pfund (374.000 Euro) verdiente, jedoch im kommenden Jahr mit einer großzügigen Pension verabschiedet wird.

Der Mietzuschuss war Carney bereits vor seiner Ernennung zugesichert worden, drang aber erst jetzt an die Öffentlichkeit. Der britische Finanzminister George Osborne musste dem jetzigen Chef der kanadischen Zentralbank viel bieten, um ihn zu gewinnen. So konnte Carney auch aushandeln, dass seine Amtszeit nur fünf und nicht die üblichen acht Jahre dauern wird. Der Finanzminister lobte Carney einerseits dafür, dass er Kanada geholfen habe, die schlimmsten Auswirkungen der Finanzkrise zu vermeiden. Andererseits habe Carney sich um den Aufbau einer internationalen Bankenaufsicht verdient gemacht. Carney ist wie viele einflussreiche europäische Zentralbanker und Politiker ein früherer Goldman-Banker (mehr hier).

Während nun das Traumgehalt für den neuen BoE-Chef bekannt wurde, kürzt die Regierung bei den meisten Sozialleistungen. Großbritannien befindet sich in der Rezession. Das Durchschnittsgehalt eines britischen Vollzeitbeschäftigten liegt derzeit bei 26.000 Pfund (32.000 Euro). Das hohe Gehalt für den Banker erklärt die BoE damit, dass sie im kommenden Jahr die Aufsicht über die meisten britischen Banken übernehmen werde und dass Carney keinen Pensionsanspruch haben werde.

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