Politik

Italien: Ferrari-Chef gründet Partei, Monti wird Chef

Lesezeit: 1 min
20.12.2012 11:04
Trotz Silvio Berlusconis Kandidatur-Angebots hat sich Technokrat Mario Monti für Ferrari-Chef Luca Cordero di Montezemolo entschieden. Zwar wird in Italien ein Sieg für Monti nicht erwartet, doch könnte er mit der neuen Partei in einer Koalition mit der Demokratischen Partei (PD) weiter starken Einfluss nehmen.
Italien: Ferrari-Chef gründet Partei, Monti wird Chef

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Italien  

Mario Monti, Italiens technokratischer Premierminister, hatte seinen frühzeitigen Rücktritt angekündigt, sobald der Haushalt für 2013 verabschiedet ist. Er will dennoch in der Politik bleiben und seine Reformagenda verteidigen, wie es sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel gewünscht hat (mehr hier). Um Mario Monti bei seinem Verbleib in der Politik zu unterstützen hat Ferrari-Chef Luca Cordero di Montezemolo nun eine eigene Partei gegründet, berichtet die FT. Zusammen mit der christdemokratischen Partei UDC will die neue Partei des Ferrari-Chefs ein pro-europäisches Wahlbündnis schließen. Ein erstes Treffen zwischen Monti, Pier Ferdinando Casini, dem Chef der UDC, und Ferrari-Chef Luca Cordero di Montezemolo, für die Aufstellung einer gemeinsamen Wahlliste soll bereits stattgefunden haben.

Monti, der sich Ende Februar erstmals der Wahl durch das Volk stellen will, solle der Chef des Wahlbündnisses werden, berichtet die FT. Die Formalitäten müssten allerdings noch ausgehandelt werden, denn Monti ist schon Senator auf Lebenszeit und darf daher nicht mehr selbst kandidieren. Er könnte jedoch seine eigene Wahlliste anführen.

Montis Ankündigung, in den Wahlkampf einzusteigen, hat sowohl den PD-Chef Luigi Bersani als auch den PDL-Chef Silvio Berlusconi wachgerüttelt. Immerhin hatte Berlusconi Monti zuletzt auch einen Platz in der PDL angeboten. Zwar haben Umfragen ergeben, dass ein Monti-Wahlbündnis kaum Chancen auf den Wahlsieg hätte. Doch das Bündnis mit der UDC könnte eine starke Position erreichen, um mit der PD über eine Regierungskoalition zu verhandeln. Die meisten Umfragen sehen die PD mit circa 30 Prozent vorn.

PD-Chef Bersani sagte der FT, er habe eine „sehr ernsthafte und ehrliche Beziehung“ zu Monti. Er führe nur ungern einen Wahlkampf gegen ihn. „Wenn ich gewinnen würde, dann würde ich am Tag nach der Wahl als erstes Herrn Monti anrufen“, kündigt der Bersani an. Damit deutet er an, dass Monti sein Wunschkandidat für das Amt des Staatspräsidenten ist, sobald Giorgio Napolitano im Mai den Platz freimacht.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Umweltbewusst und günstig: Hondas Leasing-Modell für die elektrifizierten Fahrzeuge von Honda

Der Managing Director der Honda Bank Volker Boehme spricht mit den DWN über die neuesten Entwicklungen im Leasinggeschäft für die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Europas Petrochemie steht mit dem Rücken zur Wand
01.12.2023

Die petrochemische Industrie in Europa gerät in schweres Fahrwasser. Wenn von Seiten der Politik nicht rasch und grundlegend...

DWN
Finanzen
Finanzen Anleger ignorieren Warnungen der EZB, wetten auf Zinssenkung
01.12.2023

Entgegen allen Warnungen der EZB wetten die Märkte auf baldige Zinssenkungen. Damit stellen die Geldpolitik auf eine harte Probe. Gibt...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Banken fordern ein Comeback der Verbriefungen
01.12.2023

Nachdem schon Commerzbank-Chef Knof ein Ende ihrer Stigmatisierung gefordert hat, macht sich nun auch Deutsche-Bank-Chef Sewing für...

DWN
Finanzen
Finanzen Dax nähert sich Allzeithoch - „Zinssenkungseuphorie“
01.12.2023

Der Dax hat die Marke von 16.300 Punkten geknackt und nähert sich einem neuen Allzeithoch erreicht. Denn Anleger spekulieren auf baldige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Grüne Ideologie bedroht deutschen Weinbau
01.12.2023

Brüssel verabschiedet Verordnungen, die den europäischen Weinbau beeinträchtigen werden. Für viele deutsche Winzer gleicht dies einem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutlicher Anstieg der Firmenpleiten - Droht eine Insolvenzwelle?
01.12.2023

Gestiegene Energiekosten, Zinsen und Produktionskosten sowie geopolitische Konflikte belasten Unternehmen in Deutschland. Nicht alle Firmen...

DWN
Politik
Politik Haushaltskrise: Lindner will sparen statt neue Schulden zu machen
01.12.2023

Finanzminister Lindner will für den Haushalt 2024 keine neuen Schulden aufnehmen, sondern sparen. Aber noch ist das Aussetzen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ausstieg aus dem Ausstieg: Schweden baut Kernkraftwerke
30.11.2023

Eigentlich hatten die Schweden per Referendum für das Ende der Kernenergie gestimmt. Doch nun hat das Parlament den Bau weiterer...