Deutschland

SPD warnt vor Konkurrenz zwischen Flüchtlingen und Deutschen bei Wohnungen

Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) bezeichnet bezahlbare Mieten als zentrale Voraussetzung für das Gelingen von Integration. Doch diese sind Mangelware. Um eine Konkurrenzsituation zwischen Einheimischen und Flüchtlingen zu verhindern, müssten jährlich rund 400.000 neue Wohnungen gebaut werden.
09.06.2016 23:18
Lesezeit: 1 min

Die hohe Zuwanderung macht nach Einschätzung von Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) den verstärkten Bau bezahlbarer Wohnungen unerlässlich. „Ich will verhindern, dass es zu Konkurrenz zwischen Einheimischen und Flüchtlingen auf dem Wohnungsmarkt kommt“, sagte die Ministerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Wir brauchen 350.000 bis 400.000 neue Wohnungen pro Jahr.“ Bezahlbare Wohnungen seien eine „zentrale Voraussetzung“ für das Gelingen von Integration – „nicht nur für Flüchtlinge, sondern für alle“.

Die Zeitungsgruppe zitierte aus einer Studie des Instituts für Wohnungswirtschaft, das die Zahl der jährlich benötigten Wohnungen ebenfalls auf 400.000 veranschlagt. Davon müssten rund 140.000 Wohneinheiten als Sozialwohnungen und Wohnungen im mittleren Preissegment gebaut werden, um die Nachfrage nach bezahlbaren Unterkünften zu befriedigen. „Gegenüber dem derzeitigen Niveau muss die Bautätigkeit um nahezu 50 Prozent gesteigert werden“, zitierten die Blätter aus der Untersuchung.

Um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, sei es erforderlich, zusätzliche finanzielle Anreize für Investoren zu schaffen, resümieren die Studienautoren demzufolge. Benötigt würden mehr preisgünstiges Bauland sowie steuerliche Anreize durch großzügigere Abschreibungsmöglichkeiten.

Die Zahl der Sozialwohnungen ist bundesweit seit 2002 von 2,5 Millionen auf inzwischen nur noch 1,48 Millionen gesunken, berichtet die AFP. 2014 wurden bundesweit nur 245.325 Wohnungen gebaut, darunter rund 12.500 Sozialwohnungen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Starbucks dreht den Spieß um: Mehr Baristas statt mehr Maschinen
10.05.2025

Starbucks gibt auf die Maschinen auf: Statt weiter in teure Technik zu investieren, stellt das Unternehmen 3.000 Baristas ein. Nach...

DWN
Panorama
Panorama EU-Prüfer sehen Schwächen im Corona-Aufbaufonds
10.05.2025

Milliarden flossen aus dem Corona-Topf, um die Staaten der Europäischen Union beim Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie zu unterstützen....

DWN
Finanzen
Finanzen Estateguru-Desaster: Deutsche Anleger warten auf 77 Millionen Euro – Rückflüsse stocken, Vertrauen schwindet
10.05.2025

Immobilien-Crowdfunding in der Vertrauenskrise: Estateguru kann 77 Millionen Euro deutscher Anleger bislang nicht zurückführen – das...

DWN
Politik
Politik Landtagswahlen Baden-Württemberg 2026: AfD liegt vor den Grünen – eine Partei gewinnt noch mehr
09.05.2025

Die AfD überholt erstmals laut Insa-Umfrage die grüne Partei in Baden-Württemberg, die seit 13 Jahren regiert und die größte...