Politik

Widersprüchliche Umfragen zum Verbleib Großbritanniens in der EU

Lesezeit: 1 min
19.06.2016 01:16
Die Umfragen über den Verbleib Großbritanniens in der EU sind widersprüchlich. Einige sehen die EU-Gegner auch nach dem Mord an Jo Cox vorn, andere wollen einen Meinungsumschwung festgestellt haben.
Widersprüchliche Umfragen zum Verbleib Großbritanniens in der EU
Die Online-Umfrage zeigt Mitte Juni einen Aufschwung bei den Brexit-Gegnern. (Grafik: zerohedge)
Foto: sirius

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Am Donnerstag stimmt Großbritannien über den Verbleib des Landes in der EU ab. Die erste Umfrage nach dem Mord an der Labour-Abgeordneten Jo Cox zeigt einen Umschwung. Im Zuge der Ereignisse der letzten Tage ist die Zahl der EU-Befürworter zurückgegangen. Wie das Forschungsinstitut Qriously aus London angibt, sank die Zahl der EU-Befürworter von 40 Prozent vor der Tat auf nur mehr 32 Prozent danach.

Die Umfrage setzt sich aus Befragungen von fast 2.000 Briten zwischen dem 13. und 16. Juni sowie 1.000 weiteren Befragten am 17. Juni zusammen. 52 Prozent gaben an, für den Brexit zu stimmen. Vor dem Mord erzielten die EU-Gegner das gleiche Ergebnis.

Tatsächlich hatten sich mittlerweile  mehr EU-Befürworter für ein „ich weiß nicht, wie ich wählen würde“ entschieden. Hier stieg die Zahl von 9 auf 16 Prozent der Befragten.

Die aktuelle Umfrage entspricht auch den Ergebnissen, die JP Morgan am Freitag präsentierte. JP Morgan hat nach eigenen Angaben mehrere Umfragen analysiert: „Unser Versuch, die Umfragen zu Analysezwecken zu säubern, zeigt, dass der Vorsprung der Brexit-Befürworter zurzeit bei drei bis fünf Prozent liegt.“

Eine aktuelle telefonische Meinungsumfrage des Instituts BMG kommt hingegen zu dem Ergebnis, dass die Mehrheit der Briten in der EU bleiben möchte. 53,3 Prozent sprachen sich in einer Befragung für die Zeitung „The Herald“ für einen Verbleib in der 28-Staaten-Gemeinschaft aus. 46,7 Prozent der Briten votierten dagegen für einen Austritt aus der Europäischen Union. Die Buchmacher sehen nach dem Attentat an Jo Cox ebenfalls einen Anstieg der EU-Befürworter in Großbritannien. Seit Wochen besteht für die Wettbüros kein Zweifel daran, dass Großbritannien in der EU bleiben wird.

In einer anderen Umfrage liegen die EU-Befürworter mit 45 Prozent drei Punkte vor den EU-Gegnern, wie die Nachrichtenagentur Press Association am Samstag unter Berufung auf eine Studie des Instituts Survation für die Zeitung "Mail on Sunday" meldete. Eine kurz vor dem Angriff am Donnerstag veröffentlichte Erhebung der selben Forschungsgruppe hatte noch das genau umgekehrte Verhältnis gezeigt. Die neue Studie wurde am Freitag und Samstag erhoben.

Nach dem Mord an der Labour-Politikerin hatten sich beide Parteien für einen Wahlkampfstopp ausgesprochen. Am Sonntag wollen die EU-Gegner ihre Pause beenden. Die Labour-Partei will bis Montag alle Aktivitäten zum EU-Referendum ruhen lassen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Der große Schuldenerlass wirft seinen Schatten voraus
05.06.2023

Angesichts stark steigender Schulden erwarten einige Analysten einen großen Schuldenerlass. Möglich sei, dass dieser global ausfällt....

DWN
Politik
Politik Hat von der Leyen Bulgarien Euro- Beitritt unter „Umgehung der Regeln“ in Aussicht gestellt?
05.06.2023

Ein angebliches Telefonat sorgt in Bulgarien für erhebliche politische Unruhe. Dabei soll EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jeder sechste Industriebetrieb verlagert Jobs und Produktion ins Ausland
05.06.2023

Der Industrieverband BDI schlägt Alarm: Jedes sechste Industrieunternehmen will Jobs und Produktion aus Deutschland abziehen. Die Politik...

DWN
Panorama
Panorama US-Kampfjets fangen Flugzeug nahe Washington D.C. ab
05.06.2023

Ein Kleinflugzeug nähert sich der US-Hauptstadt. Der Pilot reagiert nicht auf Ansprachen. Auch nicht auf Leuchtraketen. Kampfjets des...

DWN
Politik
Politik Grüne Planwirtschaft: Energie-Effizienz-Gesetz wird zum „Wachstumskiller“
05.06.2023

Das Ifo-Institut sieht durch das neue Energie-Effizienz-Gesetz eine Art Wirtschafts-Schrumpfungsprogramm auf uns zurollen. Das eigentliche...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU-Data-Act: Innovativ und souverän oder eher schädlich?
05.06.2023

Kleinen und mittelständischen Unternehmen werden laut Bestrebungen der EU-Kommission durch den Data Act bessere Wettbewerbsbedingungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Aufträge für deutsche Maschinenbauer brechen ein
05.06.2023

Deutsche Maschinenbauer haben mit einer anhaltend schlechten Auftragslage zu kämpfen. Nach einer leichten Erholung im Vormonat gab es im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unternehmen können sich bald für „Klimaschutzverträge“ bewerben
05.06.2023

Mit sogenannten „Klimaschutzverträgen“ will Wirtschaftsminister Habeck Unternehmen subventionieren, die auf eine klimafreundliche,...