Finanzen

Erster britischer Immobilien-Fonds kann Kunden nicht mehr ausbezahlen

Lesezeit: 1 min
05.07.2016 11:33
Nervosität am Immobilien-Markt in London: Standard Life hat die Auszahlung von Geldern an die Kunden seines Immobilienfonds gestoppt. Dem Unternehmen fehlt offenkundig das Kapital. Beobachter fürchten das Platzen der berüchtigten Londoner Immo-Blase.
Erster britischer Immobilien-Fonds kann Kunden nicht mehr ausbezahlen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Versicherungskonzern Standard Life hat Auszahlungen aus dem drittgrößten britischen Immobilienfonds für 28 Tage gestoppt. In dieser Zeit werde versucht, durch Verkäufe von Immobilien Gelder einzunehmen, um die zunehmend nervösen Kunden auszubezahlen. Diese hatten nach dem EU-Referendum große Summen aus Immobilienfonds abgezogen, weil sie Preis-Einbrüche am britischen Häusermarkt befürchteten. Ebenso wie Standard Life hatten die beiden größten Immobilienfonds Großbritanniens – die von Henderson und M&G Investments verwaltet werden – den Wert ihrer Immobilien bereits in der vergangenen Woche pauschal abgewertet.

Der Vorgang weckt schlechte Erinnerungen – bereits unmittelbar vor der letzten Immobilienkrise in Großbritannien im Jahr 2007 mussten einige Fonds die Auszahlungen an ihre Kunden stoppen. Beobachter fürchten nun, dass es zu einem Teufelskreis fallender Preise am Häusermarkt kommen wird, der von den Zwangsverkäufen der Fonds noch weiter angeheizt wird. Die Entwicklung ist auch deswegen gefährlich, weil Immobilien eine der letzten Anlageklassen darstellen, mit denen Investoren im Niedrigzinsumfeld der Zentralbanken noch nennenswerte Renditen erzielen können.

„In Anbetracht der Geld-Abflüsse aus dem Immobiliensektor dürfte der Preisdruck auf gewerbliche Immobilien weiter zunehmen“, wird ein Analyst von Financial Times zitiert. „Die Gefahr besteht darin, dass es zu einem Teufelskreis kommt, der weitere Investoren dazu veranlasst, ihre Immobilienbeteiligungen mit Abschlägen zu verkaufen.“

„Der Verkaufsprozess kann sich langwierig gestalten, weil der Fondsmanager brauchbare Immobilien und potentielle Käufer finden, den besten Preis erzielen und die Transaktion abwickeln muss. Wenn dieser Prozess nicht kontrolliert wird besteht die Gefahr, dass der Fondsmanager nicht den besten Handel heraushandelt und somit langfristige Investoren vergraulen könnte“, wies ein Sprecher von Standard Life auf die Risiken der Verkäufe hin.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel bedroht Mittelstand mehr als teure Energie
18.04.2024

Ein Mangel an geeignetem Personal ist für viele Firmen in Deutschland Alltag. Im Mittelstand ist der Fachkräftemangel laut einer neuen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mercedes trotzt dem Trend: Jetzt soll sogar ein Maybach-Van die Besserverdiener locken
18.04.2024

Das Interesse an Elektro-Fahrzeugen in Deutschland ist verhalten. Während VW und Tesla das bei den Zulassungszahlen bemerken, nutzen die...

DWN
Politik
Politik Warum Kürzungen in der Flüchtlingspolitik nicht hilfreich sind
18.04.2024

Immer mehr Politiker und Wirtschaftsexperten fordern eine Neuanpassung der Asylpolitik. Aktuell finden kontroverse Maßnahmen wie...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Iran-Israel-Konflikt: Führt das Krisentreffen in Israel mit Baerbock und Cameron zur Deeskalation?
17.04.2024

Bei Gesprächen mit israelischen Politikern bemühen sich Annalena Baerbock und David Cameron, einen möglichen Vergeltungsschlag gegen den...

DWN
Politik
Politik Günstlingswirtschaft und Gefälligkeiten: Stephan Weil in Niedersachsen am Pranger
17.04.2024

In Berlin steht Kai Wegner (CDU) unter Verdacht, seine Geliebte mit einem Senatorenposten bedacht zu haben. Ursula von der Leyen (CDU)...

DWN
Technologie
Technologie Fluch oder Segen? – Was man aus Müll alles machen kann
17.04.2024

Die Welt ist voller Müll. In den Ländern des globalen Südens gibt es teilweise so viel davon, dass Menschen auf Abfallbergen ihr Dasein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzrekorde im März: Nachwehen der Coronahilfen
17.04.2024

Deutsche Unternehmen klagen aktuell viel über die Umstände – und die Unternehmensinsolvenzen sind auch auf Rekordniveau. Ein Grund...

DWN
Politik
Politik Vor G7-Treffen: Baerbock warnt vor Eskalationsspirale im Nahen Osten
17.04.2024

Die Grünen-Politikerin hat vor einem Treffen der Gruppe sieben großer Industrienationen (G7) zu "maximaler Zurückhaltung" aufgerufen in...