Um den klammen Haushalt zu sanieren, will Francois Hollande ab 2013 die Reichensteuer zeitweise auf 75 Prozent erhöhen. Eine Erhöhung, die neben dem reichsten Mann Frankreichs (hier) auch Gérard Depardieu nicht tragen wollte. Zwar hat das oberste Gericht die Steuer vorläufig gekippt, aber Hollande will sie wieder einführen. Wie Bernard Arnault liebäugelt daher auch Depardieu weiter mit einer neuen Staatsbürgerschaft. Russlands Präsident Vladimir Putin hat dem französischen Schauspieler nun, wie angekündigt, diese Möglichkeit gegeben. Putin höchstpersönlich hat die notwendigen Dokumente für Depardieu in dessen Abwesenheit nun unterschrieben.
Als Russe kann Depardieu tatsächlich Steuern in großem Umfang sparen. In Russland liegt die Einkommenssteuer bei lediglich 13 Prozent. Deutlich geringer als die Höhe der Steuerabgaben, die Depardieu in Frankreich erwarten könnten. Noch ist die Umsetzung der Reichensteuer in Höhe von 75 Prozent in Frankreich allerdings nicht sicher, da Ende Dezember der Verfassungsrat die entsprechenden Pläne gekippt hatte (hier). Aber der französische Premier Marc Ayrault hat bereits Nachbesserungen angekündigt, um die Erhöhung dennoch durchzusetzen.
Noch hat sich Depardieu jedoch nicht dazu geäußert. Derzeit lebt er im belgischen Néchin, zwei Kilometer von der französischen Grenze entfernt. Doch Putin ist nicht das einzige Staatsoberhaupt, das ihm eine Staatsbürgerschaft angeboten hat. Jüngst bekräftigte ein Sprecher der tschetschenischen Regierung, dass Präsident Kadyrovs Einladung noch immer bestünde, so die FT. „Wenn Depardieu in Tschetschenien leben möchte, würde das als glückliche Nachricht aufgefasst werden“, sagte er dem Echo Radio in Moskau.