Finanzen

Niedrige Steuern: Moskau bietet Depardieu russische Staatsbürgerschaft an

Vladimir Putin möchte, dass der Schauspieler Gérard Depardieu Russe wird und hat die notwendigen Dokumente für Depardieu unterschrieben. Depardieu sucht wegen der Reichensteuer in Frankreich nach einer neuen Heimat. In Russland zahlt er nur 13 Prozent.
03.01.2013 16:39
Lesezeit: 1 min

Um den klammen Haushalt zu sanieren, will Francois Hollande ab 2013 die Reichensteuer zeitweise auf 75 Prozent erhöhen. Eine Erhöhung, die neben dem reichsten Mann Frankreichs (hier) auch Gérard Depardieu nicht tragen wollte. Zwar hat das oberste Gericht die Steuer vorläufig gekippt, aber Hollande will sie wieder einführen. Wie Bernard Arnault liebäugelt daher auch Depardieu weiter mit einer neuen Staatsbürgerschaft. Russlands Präsident Vladimir Putin hat dem französischen Schauspieler nun, wie angekündigt, diese Möglichkeit gegeben. Putin höchstpersönlich hat die notwendigen Dokumente für Depardieu in dessen Abwesenheit nun unterschrieben.

Als Russe kann Depardieu tatsächlich Steuern in großem Umfang sparen. In Russland liegt die Einkommenssteuer bei lediglich 13 Prozent. Deutlich geringer als die Höhe der Steuerabgaben, die Depardieu in Frankreich erwarten könnten. Noch ist die Umsetzung der Reichensteuer in Höhe von 75 Prozent in Frankreich allerdings nicht sicher, da Ende Dezember der Verfassungsrat die entsprechenden Pläne gekippt hatte (hier). Aber der französische Premier Marc Ayrault hat bereits Nachbesserungen angekündigt, um die Erhöhung dennoch durchzusetzen.

Noch hat sich Depardieu jedoch nicht dazu geäußert. Derzeit lebt er im belgischen Néchin, zwei Kilometer von der französischen Grenze entfernt. Doch Putin ist nicht das einzige Staatsoberhaupt, das ihm eine Staatsbürgerschaft angeboten hat. Jüngst bekräftigte ein Sprecher der tschetschenischen Regierung, dass Präsident Kadyrovs Einladung noch immer bestünde, so die FT. „Wenn Depardieu in Tschetschenien leben möchte, würde das als glückliche Nachricht aufgefasst werden“, sagte er dem Echo Radio in Moskau.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...