Politik

China protestiert: USA stationieren Raketenabwehr in Südkorea

Lesezeit: 1 min
09.07.2016 02:13
Die USA haben am Freitag bekannt gegeben, dass in Südkorea ein Raketenabwehr-System stationiert werden soll. Das System richte sich „ausschließlich“ gegen Nordkorea. Doch China protestiert gegen den Vorstoß, weil das System auch chinesische Raketen verfolgen kann.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
USA  
China  
Asien  
Militär  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Südkorea und die USA haben am Freitag gegeben, dass sie sich entschieden dazu haben, ein fortschrittliches amerikanisches Raketenabwehrsystem im Süden Südkoreas zu stationieren. Bei dem Typ des Systems handelt es sich um ein „Terminal High-Altitude Area Defense system“ (THAAD). Nach Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministers Ryu Jae-seung soll Südkorea durch diesen Vorstoß vor der Bedrohung durch Nordkorea geschützt werden.

„Dies ist eine wichtige Entscheidung der Republik von Südkorea (…) Nordkoreas fortgesetzte Entwicklung ballistischer Raketen und Massenvernichtungswaffen erfordern, dass die Allianz diese umsichtige, Schutzmaßnahme vornimmt, um unsere geschichteten und effektive Raketenabwehr zu stärken “, zitiert die New York Times den US-General Vincent K. Brooks. Das US-Militär meint, dass das Raketensystem „ausschließlich auf Nordkorea gerichtet sein“ werde.

Doch in einer schnellen und scharfen Reaktion gegen den Einsatz, meldete vor allem das chinesische Außenministerium in einer Erklärung, dass die Entscheidung das strategische Gleichgewicht in der Region verändern und Chinas Sicherheitsinteressen untergraben würde. „Die chinesische Seite drückt hiermit ihre starke Unzufriedenheit und entschiedene Ablehnung zum Ausdruck“ zitiert die New York Times das Ministerium. Das Raketensystem zog auch den Protest von südkoreanischen Einwohnern nach sich.

Dorf- und Stadtbewohner hatten eine Stationierung abgelehnt, weil starke elektronische Radar-Signale die Gesundheit der Menschen beeinträchtigen könnten und mögliche frühe Ziele von nordkoreanischen Raketen werden könnten.

China ist besonders besorgt über das THAAD-System in Südkorea wegen seines leistungsfähigen Radar, das den USA die Möglichkeit gibt, chinesische Raketen schnell zu erkennen und zu verfolgen, sagen Militär-Analysten.

Das Verhältnis zwischen den USA und China ist aufgrund des Territorial-Konflikts im Südchinesischen Meer angespannt. Die Regierung in Peking hat bekannt gegeben, dass sie eine diesbezügliche Entscheidung des ständigen Schiedshofs in Den Haag (PCA) nicht akzeptieren werde. Der Schiedshof habe keine Zuständigkeit bezüglich des Konflikts im Südchinesischen Meer, da die UN-Seerechtskonvention (UNCLOS) den Konflikt nicht umfassen könne.

Eine Interpretation im Rahmen des internationalen Seerechts sei somit nichtig. Als Reaktion auf den internationalen Druck, mit dem Schiedshof zu kooperieren, hatte China zuvor angekündigt, vom 5. bis zum 11. Juli ein Marinemanöver im Südchinesischen Meer durchführen zu wollen, berichtet die Global Times aus China.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...