Finanzen

Draghi sei Dank: Auf dem Bond-Markt wird wieder spekuliert

Lesezeit: 1 min
04.01.2013 01:08
Italien, Portugal und Irland können jubeln: Dank der Geldschwemme durch die EZB war das Jahr 2012 trotz schlechter Fundamentaldaten ein Rekordjahr für die Anleger im Bond-Markt in Europa. Die Investoren haben mit ihrer Risikofreude ausgezeichnet verdient.
Draghi sei Dank: Auf dem Bond-Markt wird wieder spekuliert

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der unbedingte Wille der Staats- und Regierungschefs in Europa, Griechenland im Euro zu halten, sorgte bei einigen Investoren im vergangenen Jahr für massive Gewinne (hier). Aber auch mit anderen europäischen Bonds konnten Investoren 2012 einiges erreichen. Der Wert portugiesischer Anleihen beispielsweise stieg bis Ende Dezember um 57 Prozent und der Irlands um immerhin 29 Prozent, wie die Indizes von Bloomberg und der European Federation of Financial Analysts Societies zeigen. Insgesamt erlebten die Staatsanleihen in der Eurozone ihr bestes Jahr seit Beginn der Datenerhebung – ein Plus von 12 Prozent, so die italienische Nachrichtenagentur Ansamed.

Die Geldschwemme der EZB und auch Mario Draghis Ankündigung, unbegrenzter Staatsanleihenkäufe durch die EZB, haben die Investoren wieder in die Bonds der angeschlagenen Eurozone getrieben. Vor allem der Investmentriese Pacific Investment Management, der den größten Anleihen-Fonds weltweit leitet, und der Finanzgigant Blackrock waren unter den Investoren. Und gerade mit Blick auf die kommenden Wahlen in Italien und Deutschland wird auch 2013 der europäische Staatsanleihenmarkt weiter für Investitionen interessant bleiben.

Dies ist bemerkenswert, sind doch die Fundamentaldaten unverändert schlecht, die meisten Beobachter erwarten eine Rezession. Aber durch die Zusage der EZB, zu kaufen, was das Zeug hält, ist das Risiko für viele institutionelle Anleger überschaubar.

Zudem rückt eine mögliche Rückkehr Irlands und Portugals an die Finanzmärkte immer näher. Draghis Ankündigung dürfte außerdem auch die spanischen Papiere in den Vordergrund rücken – je nachdem, wann und inwiefern das Land einen Bailout beantragen wird. „Madrid wird noch in der ersten Hälfte dieses Jahres um Hilfe bitten“, zitiert Ansamed eine Quelle der Axa Inestment.

Insgesamt dürfen Investoren in Anleihen aus der Eurozone 2013 im Umfang von etwa 765 Milliarden Euro investieren, schätzt die Deutsche Bank in ihrem aktuellen Bericht, der Reuters vorliegt. Das entspricht weniger ausgegebenen Anleihen als 2012 – im Wert von rund 65 Milliarden Euro. Besonders Italien werde weniger Bonds ausgeben – Irland und Portugal hingegen werden mehr emittieren, so die Deutsche Bank.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von Treibstoffen, wie Benzin und Diesel....

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...