Politik

Erste Demonstration gegen Trump in Cleveland

Am Vorabend des Republikanischen Parteitags hat in Cleveland die erste Demonstration gegen den voraussichtlichen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump begonnen. Die Polizei fürchtet Ausschreitungen, nachdem eine radikale Gruppe ebenfalls eine Demo angekündigt hatte.
18.07.2016 02:32
Lesezeit: 1 min

Unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen kamen in der Stadt in Ohio am Sonntagabend (Ortszeit) rund hundert linksgerichtete Demonstranten zusammen, um gegen Rassismus, Islamfeindlichkeit und Polizeigewalt zu demonstrieren. Die Kundgebung verlief friedlich.

Die Teilnehmer kritisierten Trump als "schmutzigen Kapitalisten" und skandierten: "Das Leben der Schwarzen zählt! Das Leben der Einwanderer zählt!", wie eine AFP-Reporterin berichtete. Die Kundgebung stand unter dem Eindruck der tödlichen Schüsse auf drei Polizisten in Baton Rouge.

Die Behörden sind besonders auf der Hut, nachdem eine radikale Gruppe angekündigt hatte, gegen Trump aufmarschieren zu wollen.

Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft von Cleveland, Steve Loomis, appellierte an den Gouverneur von Ohio, während des Parteitags der Allgemeinheit das Tragen von Waffen in Cleveland zu untersagen. Der Gouverneur lehnte dies ab. Ohio zählt zu den US-Bundesstaaten, die es ihren Bürgern erlauben, Waffen auch verdeckt in der Öffentlichkeit zu tragen.

Auch die Anhänger des Rechts auf Waffen hatten für Sonntagabend zu einer Demonstration aufgerufen. Zum Auftakt fand sich allerdings nur ein Demonstrant mit seinem Sturmgewehr ein, der nach eigener Aussage sein "verfassungsmäßiges Recht" zum Tragen von Waffen verteidigen wollte.

Cleveland glich vor Auftakt des Republikanerparteitags einer Festung: Die Tagungshalle war weiträumig abgeriegelt, Zufahrtsstraßen waren durch Zementbarrieren blockiert, über der Stadt kreisten Polizeihubschrauber.

Am Montag (19.00 Uhr MESZ) kommen die Delegierten zu einem Parteitag zusammen, um Trump offiziell zum Kandidaten für das Weiße Haus zu ernennen. Obwohl Trump in der Partei weiter umstritten ist, besteht an seiner Nominierung während des viertägigen Parteitags in Cleveland im Bundesstaat Ohio kein Zweifel. Der Rechtspopulist hatte sich in den Vorwahlen eine klare Mehrheit der Delegiertenstimmen gesichert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
USA
DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs aktuell: Wichtigste Kryptowährung setzt Rekordjagd fort – was das für Anleger bedeutet
11.07.2025

Der Bitcoin-Kurs ist auf ein historisches Allzeithoch gestiegen und über die Marke von 118.000 US-Dollar geklettert. Wie geht es weiter...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzverwalter: „Enorme Geldverbrennung“ bei Wirecard
11.07.2025

Der Anwalt Jaffé ist seit fünf Jahren mit der Sicherung des übrig gebliebenen Vermögens beschäftigt. Er fand nach eigenen Angaben im...

DWN
Finanzen
Finanzen Kupferpreis explodiert: Was Trumps Zollfantasien auslösen
11.07.2025

Eine 50-Prozent-Zollandrohung von Trump lässt den Kupferpreis durch die Decke schießen – und sorgt für ein historisches Börsenchaos....

DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...

DWN
Politik
Politik „Kleiner Lichtblick für die Ukraine“ nach Trumps Kehrtwende
10.07.2025

Der Kurswechsel der USA beim Waffenlieferprogramm für die Ukraine dürfte die Gespräche europäischer Staats- und Regierungschefs in...