Der Preiskampf in der Schifffahrt durchkreuzt die Gewinnpläne der Container-Reederei Hapag-Lloyd. Wegen einer deutlich schlechteren Entwicklung der Frachtraten werde das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in diesem Jahr „deutlich“ sinken, teilte das Unternehmen überraschend am Montag mit.
Neben dem Preisverfall im Containergeschäft hätten im zweiten Quartal zusätzlich steigende Treibstoffpreise aufs Ergebnis gedrückt, begründete das Management nun die gekappte Jahresprognose. Zudem werde der geplante Zusammenschluss mit der arabischen Reederei UASC Einmalbelastungen mit sich bringen, so die dpa.
Reuters zufolge brachen die Hapag-Lloyd-Aktien beim Kleinwerte-Index SDax am Montag um 9,5 Prozent ein.
Hapag-Lloyd und UASC wollen ihre gemeinsame Zukunft mit einer Kapitalerhöhung absichern. Der Fusionsvertrag sei jetzt unterschrieben worden, teilten beide Seiten am Montag mit. Zunächst sollen die Anteilseigner der arabischen UASC 28 Prozent der Anteile an dem fusionierten Unternehmen bekommen, wie ein Hapag-Sprecher erläuterte. Nach dem Zusammenschluss soll binnen eines halben Jahres eine Kapitalerhöhung folgen, zu der die Hauptaktionäre wie die Stadt Hamburg, der Unternehmer Klaus-Michael Kühne, die chilenische CSAV sowie das Emirat Katar und der saudi-arabische Investmentfonds gemeinsam 400 Millionen US-Dollar zugesagt haben.
Durch den Zusammenschluss soll Hapag-Lloyd mit dann 237 Schiffen die fünftgrößte Container-Reederei der Welt werden. Die Aktionäre des Hamburger Unternehmens müssen auf ihrer Hauptversammlung der Kapitalerhöhung noch zustimmen. Auch die Genehmigungen der Wettbewerbshüter sowie die Kreditzusagen der Banken stehen noch aus. Beide Unternehmen erwarten, dass die Fusion bis Jahresende vollzogen ist.