Finanzen

Britische Forscher warnen vor erster Rezession seit 2009

Lesezeit: 1 min
03.08.2016 23:00
Die britische Wirtschaft zeigt Anzeichen einer deutlichen Abschwächung. Die Einkaufsmanager von Dienstleistungs-Unternehmen rechnen mit sinkenden Aufträgen und der Bausektor schrumpft. Das Risiko einer Rezession im nächsten Jahr wird von Beobachtern inzwischen mit 50 Prozent angegeben.
Britische Forscher warnen vor erster Rezession seit 2009

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Großbritannien steuert nach dem Brexit-Schock auf den stärksten Konjunktureinbruch seit der Weltwirtschaftskrise von 2009 zu. Das Londoner Forschungsinstitut Markit schließt aus seinen am Mittwoch veröffentlichten Umfragedaten unter Einkaufsmanagern, dass sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal um 0,4 Prozent verringern wird. Einen solchen Rückgang hat es seit mehr als sieben Jahren nicht mehr gegeben. Das Markit-Barometer für die Dienstleister zeigte im Juli wie bereits im Vormonat 47,4 Zähler an. Werte unter 50 Punkten signalisieren einen Rückgang der Wirtschaftsaktivität in dem entsprechenden Sektor.

Auch aus anderen Bereichen häuften sich zuletzt schlechte Nachrichten, die Furcht vor einer Rezession nähren: Der Bausektor schrumpfte so stark wie seit sieben Jahren nicht mehr und auch die Industrie ging rasant auf Talfahrt. Die Daten dürften bei der Bank of England für Alarmstimmung sorgen, die sich nach Ansicht vieler Experten am Donnerstag mit einer Zinssenkung gegen den Abwärtstrend stemmen wird.

Sie hatte den Schlüsselsatz zur Versorgung der Finanzinstitute mit Geld zuletzt Anfang 2009 gekappt. Seither liegt er auf dem historischen Rekordtief von 0,5 Prozent. Als Reaktion auf das EU-Austrittsvotum vom 23. Juni hat die Notenbank vor wenigen Wochen bereits die Kapitalregeln für Banken gelockert. Mit einer Verringerung des Leitzinses könnten Kredite zudem günstiger werden. Dies soll der Wirtschaft einen Schub verleihen. Das Londoner Forschungsinstitut NIESR taxiert das Risiko, dass es auf der Insel bis Ende 2017 zu einer Rezession kommt, auf 50 Prozent.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...