Politik

Russland und Saudi-Arabien erwägen Drosselung der Öl-Förderung

Der russische Micex -Index erreichte am Montag ein Allzeithoch. Auch die US-Börsen legten zu. Ausschlaggebend ist der steigende Ölpreis. Zuvor hatte Russland verkündet, für Absprachen bezüglich einer Drosselung der Ölförderung offen zu sein.
16.08.2016 01:09
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der russische Micex-Index stieg im Tagesverlauf um 0,51 Prozent und erreichte am Montag zum Handelsschluss ein neues Allzeithoch mit 1.977,28 Punkten, berichtet Reuters. Der Dow-Jones-Index stieg im Verlauf um 0,4 Prozent auf 18.652 Punkte. Der breiter gefasste S&P legte ebenfalls um 0,4 Prozent auf 2193 Stellen zu.

Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,7 Prozent auf 5267 Zähler. Allein der S&P 500 hat seit Juli mehr als zehn Mal im Laufe des Handels Rekorde gebrochen. Der Dax hatte mit 10.739 Punkten 0,2 Prozent höher geschlossen. Ausschlaggebend für diese Entwicklung sind die Anstiege beim Ölpreis.

Die richtungsweisende Nordsee-Sorte Brent und US-Leichtöl WTI verteuerten sich jeweils um mehr als 2,5 Prozent auf 48,19 Dollar und 45,69 Dollar je Barrel (159 Liter). Spekulationen auf eine gemeinsame Aktion der ölproduzierenden Länder zur Eindämmung des weltweiten Überangebots nehmen seit einigen Tagen wieder zu.

Im kommenden Monat wird in Algerien ein Opec-Treffen stattfinden. Dort könnte eine Drosselung der Ölförderung beschlossen werden. „Ein Einfrieren der Fördermenge könnte auf dem Verhandlungstisch kommen und vielleicht sogar mehr“, zitiert Bloomberg Mike Wittner, Chef der Research-Abteilung des Ölmarkts von Societe General in New York.

Hinzu kommt, dass der russische Energieminister Alexander Nowak am Montag sagte, dass Russland sich mit Saudi-Arabien und weiteren Ölproduzenten an den Tisch setzen werde, um eine Ölpreis-Stabilisierung herbeizuführen, „sofern dies vorübergehend stattfindet“, zitiert die Tass Nowak.

Nach Angaben des Ministers wird der Ölpreis die 100-Dollar-Marke pro Barrel auf unabsehbare Zeit nicht erreichen. Der Ölmarkt würde nicht früher als 2017 zu einem Gleichgewicht finden, so Nowak.

Höhere Öl-Preise haben den US-Börsen zum Wochenauftakt neue Rekorde beschert. Zudem rechnen nach erneut enttäuschenden Konjunkturdaten immer weniger Anleger noch für das laufende Jahr mit einer Zinserhöhung der US-Notenbank Fed, was am Montag ebenfalls zum Kauf anregte.

Der Dow-Jones-Index stieg um 0,3 Prozent auf 18.636 Punkte. Der breiter gefasste S&P legte ebenfalls um 0,3 Prozent auf 2190 Stellen zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,6 Prozent auf 5262 Zähler. Alle drei Indizes markierten damit zum Handelsschluss erneut Allzeithochs. Allein der S&P 500 hat seit Juli mehrfach Rekorde gebrochen. Der Dax hatte mit 10.739 Punkten 0,2 Prozent höher geschlossen.

Die richtungsweisende Nordsee-Sorte Brent und US-Leichtöl WTI verteuerten sich beide um etwa drei Prozent auf den höchsten Stand seit fünf Wochen. Spekulationen auf eine gemeinsame Aktion der ölproduzierenden Länder zur Eindämmung des weltweiten Überangebots nehmen seit einigen Tagen wieder zu.

Für Kauflust sorgte auch der jüngste überraschende Rückgang des Geschäftsklima-Indexes der Unternehmen im Großraum New York. "Die Marktteilnehmer sehen die Chance für eine US-Zinserhöhung im Dezember bei weniger als 50 Prozent", sagte Omer Esiner, Marktanalyst beim Brokerhaus Commonwealth Foreign Exchange. Die Fed kommt zwar zuvor noch im September und November zu Sitzungen zusammen. Wegen der Präsidenten- und Kongresswahl im November gilt ein solcher Zinsschritt jedoch als faktisch ausgeschlossen.

Bei den Einzelwerten stand Twitter im Fokus. Der "New York Times" zufolge führt der Internet-Dienst Gespräche über eine Zusammenarbeit mit Apple : Mit der Twitter-App könnten dann Besitzer der TV-Konsole des Technikriesen Spiele der American-Football-Profiliga NFL verfolgen, berichtete die Zeitung. Twitter-Aktien schlossen 6,8 Prozent im Plus, Apple-Titel legten um 1,2 Prozent zu.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 741 Millionen Aktien den Besitzer. 1964 Werte legten zu, 1040 gaben nach und 111 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,53 Milliarden Aktien 1989 Werte im Plus, 889 im Minus und 149 unverändert.

Bei den US-Staatsanleihen stand ebenfalls die Fed-Politik im Fokus. Die zehnjährigen Papiere fielen um 12/32 auf 99-14/32. Sie rentierten mit 1,56 Prozent. Die 30-jährigen Bonds fielen um 1/32 auf 99-8/32 und hatten eine Rendite von 2,28 Prozent.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Polizeiliche Kriminalstatistik 2024: Immer mehr Gewaltdelikte
02.04.2025

Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 offenbart ein besorgniserregendes Bild: Trotz eines leichten Rückgangs der Gesamtkriminalität...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kurzarbeit auf Rekordhoch: Kritik an Verlängerung des Kurzarbeitergeldes wächst
02.04.2025

Die Wirtschaft steckt fest in einer Strukturkrise: seit 5 Jahren kein Wachstum. Die Folge: Immer mehr Unternehmen bauen Stellen ganz ab...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft: Verbände fordern dringenden Kurswechsel der Koalition
02.04.2025

Bitte kein "Weiter-so"! Mit Unmut blicken deutsche Wirtschafts- und Industrieverbände auf das, was die noch namenlose Koalition aus Union...

DWN
Politik
Politik Neue US-Zölle: Was die deutsche Wirtschaft fürchten muss
02.04.2025

Die geplanten Zölle von US-Präsident Trump sorgen für Unruhe in Europa. Niemand weiß genau, welche Branchen betroffen sein werden –...

DWN
Politik
Politik Ukraine erhält massive Militärhilfe aus Schweden und den Niederlanden – Russland weitet Einberufungen aus
02.04.2025

Die Ukraine erhält verstärkte militärische und finanzielle Unterstützung von Schweden und den Niederlanden, während Russland...

DWN
Politik
Politik Migration: Nancy Faeser sieht eigene Migrationspolitik als Erfolg
01.04.2025

Während SPD und Union über eine mögliche Koalition verhandeln: Die geschäftsführende Innenministerin Faeser präsentierte heute...

DWN
Politik
Politik Handelskonflikt eskaliert: EU prüft bislang ungenutztes Instrument
01.04.2025

Die Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA stehen kurz vor einer Eskalation. US-Präsident Trump plant neue Zölle auf eine...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Trumps Zölle - Warum Hyundai jetzt auf Milliarden-Investitionen in den USA setzt
01.04.2025

Geht sein Plan auf? Trumps Zollerhöhungen erzwingen bereits drastische Reaktionen. Hyundai investiert 21 Milliarden US-Dollar in die USA,...