Finanzen

Trump wirft US-Notenbank politische Agenda vor

Donald Trump wirft der Zentralbank Fed eine fehlgeleitete Geldpolitik vor. Die niedrigen Zinsen hätten zu einem künstlichen Markt und aufgeblasenen Aktienkursen geführt. Damit soll die wirtschaftspolitische Bilanz der Regierung Obama geschönt werden. Hillary Clinton verteidigte die Fed.
07.09.2016 01:37
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat die US-Zentralbank Federal Reserve scharf kritisiert. Diese halte den Leitzins bewusst niedrig, um vom eigentlich schlechten Zustand der amerikanischen Volkswirtschaft abzulenken.

Die Fed „hält die Zinsen künstlich niedrig, damit die Wirtschaft nicht abschmiert und Obama sagen kann, dass er gute Arbeit geleistet hat. Sie halten die Zinsen künstlich tief, damit Obama im Januar Golf spielen kann und sich eines guten Jobs rühmen kann. Dies ist eine falsche Wirtschaft. Unsere Wirtschaft befindet sich in der Krise, jeder weiß dass, aber es ist eine sehr falsche Wirtschaft“, sagte Trump dem Finanzblog Zerohedge zufolge zu einem Reporter.

Fed-Chefin Janet Yellen agiere nicht wie eine Notenbankerin, sondern wie eine Politikerin. „Bis jetzt hat sie politische Arbeit geleistet. Sie alle verstehen das.“

Auf die Frage, ob es im September zu einer Erhöhung der Zinsen kommen werde, entgegnete Trump: „Nun, dass einzige, was derzeit stark ist, ist der künstliche Aktienmarkt. Dieser scheint nur so gut zu sein, weil das Geld gratis ist, weil die Zinsen so niedrig sind. Es ist ein künstlich aufgeblähter Aktienmarkt. Es ist eine Blase. Wenn die Zinsen tief sind ist es sehr leicht, einen guten Aktienmarkt zu haben.“

Bereits in der Vergangenheit hatte Trumpf auf einen bevorstehenden Einbruch der amerikanischen Aktienmärkte und den Ausbruch einer Rezession hingewiesen. Auf Investoren kämen schon bald „sehr furchteinflößende Szenarien“ zu.

Hillary Clinton hat sich in dem Streit prompt auf die Seite der Fed geschlagen: "Wenn man für das Präsidentenamt kandidiert oder US-Präsident ist, sollte man die Entscheidungen der Fed nicht kommentieren", sagte Clinton am Dienstag laut Reuters. "Worte haben Folgen. Worte bewegen Märkte. Worte können falsch interpretiert werden", fügte sie hinzu.

Trump hatte der Fed am Montag vorgeworfen, die Zinsen niedrig zu halten, um einen Einbruch der US-Wirtschaft zu verhindern. "Sie halten die Zinsen tief, damit nicht alles andere in die Tiefe stürzt", sagte er auf die Frage eines Journalisten zu einer etwaigen Zinserhöhung im September. "Im Moment ist nur der künstliche Aktienmarkt stark." Irgendwann werde der Zinssatz geändert werden müssen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik Waffen statt Zukunft: UN warnt vor globalem Rüstungsboom
09.09.2025

Die weltweiten Militärausgaben erreichen neue Rekordhöhen – und das auf Kosten von Frieden, Bildung und Klimaschutz. Ein aktueller...

DWN
Finanzen
Finanzen Europa rüstet auf: Verteidigungs-Startups erleben Investoren-Boom
09.09.2025

Die geopolitische Unsicherheit und Trumps neue Außenpolitik befeuern massive Investitionen in europäische Verteidigungs-Startups....

DWN
Politik
Politik Arbeitszeit-Debatte: Mehr als die Hälfte der Deutschen wünscht kürzere Arbeitszeiten
09.09.2025

Um Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, sollten die Menschen in Deutschland mehr arbeiten, argumentieren führende Politiker....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Wirtschaft: Scheitert die Eurozone an Deutschland?
09.09.2025

Die Eurozone taumelt zwischen Mini-Wachstum und Rekord-Arbeitslosigkeit: Während Spanien boomt, steckt Deutschland weiter in der Krise –...

DWN
Panorama
Panorama Blackout: Brandanschlag auf Strommasten verursacht Stromausfall in Berlin- Bekennerbrief wird geprüft
09.09.2025

Ein Feuer an zwei Strommasten hat in der Nacht zu einem großflächigen Stromausfall im Südosten Berlins geführt. Rund 50.000 Haushalte...

DWN
Finanzen
Finanzen Rechnungshof warnt: Milliardenhilfen für Länder könnten ins Leere laufe
09.09.2025

Der Bundesrechnungshof stellt die Wirksamkeit des geplanten Sondervermögens von 100 Milliarden Euro für zusätzliche...

DWN
Technologie
Technologie Digitale Dauerbelastung: Können Erwachsene besser damit umgehen?
09.09.2025

Digitale Medien prägen unseren Alltag in allen Altersgruppen – vom Smartphone über Social Media bis hin zu Streamingdiensten. Während...

DWN
Technologie
Technologie Taiwan stärkt Chip-Lieferketten angesichts geopolitischer Spannungen
09.09.2025

Taiwan stärkt seine Halbleiter-Lieferketten angesichts geopolitischer Spannungen und des wachsenden KI-Wettbewerbs. Präsident Lai...