Politik

US-Regierung stoppt überraschend Pipeline-Bau auf Sioux-Gebiet

Lesezeit: 1 min
11.09.2016 01:33
Seit Wochen machen Ureinwohner in North Dakota auf ihre Situation aufmerksam: Eine geplante Ölpipeline würde ihr Reservat treffen und womöglich heilige Stätten berühren. Die US-Regierung lenkt überraschend ein.
US-Regierung stoppt überraschend Pipeline-Bau auf Sioux-Gebiet

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Im Streit um den Bau einer Ölpipeline durch Stammesgebiet von Sioux-Indianern hat die US-Regierung eingelenkt. Das Justizministerium teilte am Freitag in Washington mit, es habe den Pipeline in bestimmten Gegenden stoppen lassen, um den Bedürfnissen der Ureinwohner entgegenzukommen. Kurz zuvor hatte ein Bundesgericht in Washington den Antrag des betroffenen Sioux-Stammes auf einen vorläufigen Baustopp zurückgewiesen.

Das Projekt des Unternehmens Energy Transfer Partners würde entlang eines Reservats führen. Die Ureinwohner fürchten eine Beeinträchtigung heiliger Stätten. Sie fordern, an der Planung beteiligt zu werden und protestieren seit Wochen. Sie fürchten auch eine Verunreinigung des Trinkwassers. Die Pipeline soll durch den Missouri und einen Stausee am Fluss verlaufen.

Mit einer Länge von 1879 Kilometern soll die umstrittene Pipeline durch vier Bundesstaaten von North Dakota nach Illinois täglich bis zu eine halbe Million Tonnen Erdöl transportieren. An der Pipeline hatten sich zuletzt Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Angestellten einer privaten Sicherheitsfirma entzündet. Dabei gab es auch Verletzte.

In dem Reservat leben noch 8000 Indianer. Sie hatten geltend gemacht, die Bundesbehörden hätten ihre Einwände nicht ausreichend gewürdigt und damit gegen Gesetze verstoßen. Obwohl das Gericht dies anders sah, lenkte die Bundesregierung in Washington ein. Man wolle überlegen, wie man die Bedenken der Ureinwohner künftig besser vertreten könne. Dazu soll es noch im Herbst zu einer Konferenz der Stämme kommen, heißt es in einer Mitteilung dreier beteiligter Ministerien.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sicher beschaffen in Krisenzeiten

Die Auswirkungen von Krisen wie die Corona-Pandemie oder der Ukraine-Krieg und damit verbundene Versorgungsengpässe stellen auch den...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche wagen langsam wieder mehr Konsum
02.10.2023

Laut dem Handelsverband HDE wechseln die deutschen Verbraucher langsam wieder vom Sparen zum Konsum. Eine wirkliche Trendwende wird aber...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Interview: Wetterwaffen - Utopie oder Wirklichkeit?
01.10.2023

Der italienische Wissenschaftsjournalist Marco Pizzuti spricht über die wenig diskutierte Thematik der Wetterwaffen und das starke...

DWN
Politik
Politik Tausende Arztpraxen bleiben aus Protest gegen Regierung geschlossen
02.10.2023

Der Verband der niedergelassenen Ärzte zeichnet ein dramatisches Bild des Zustands der deutschen Arztpraxen. Ein Protesttag soll auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Anleger geben Hoffnung auf fallende Zinsen auf
01.10.2023

Über viele Monaten wollten Anleger nicht wahrhaben, dass die hohen Zinsen von Dauer sind. Doch nun ist plötzlich Einsicht eingekehrt -...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Dank Russland: Weizen so billig wie zuletzt vor 3 Jahren
01.10.2023

Eine zweite Rekordernte in Russland hat die globalen Weizen-Preise stark nach unten gedrückt. Analysten warnen nun aber vor einer...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Steuervorteile beim Unternehmensverkauf: Clevere Strategien für mehr Gewinn
01.10.2023

Durch kluge Nutzung von Steuervorteilen kann der Ausgang eines Unternehmensverkaufs erheblich beeinflusst werden. Verschiedene Strategien...

DWN
Politik
Politik USA bieten vorerst keine weitere Militärhilfe für die Ukraine
01.10.2023

Der US-Kongress hat einen Übergangshaushalt verabschiedet, der vorerst keine weitere Unterstützung für die Ukraine vorsieht. Die EU...

DWN
Politik
Politik Slowakei: Pro-russischer Fico gewinnt Wahlen
01.10.2023

Die Partei des linksgerichteten früheren Ministerpräsidenten Robert Fico hat die Parlamentswahl in der Slowakei gewonnen. Sie kann aber...