Politik

SPD gibt Widerstand auf und stimmt CETA zu

Sigmar Gabriel hat sich in der SPD durchgesetzt: Der Parteikonvent gab mit Mehrheit Grünes Licht für das CETA-Abkommen mit Kanada.
19.09.2016 18:12
Lesezeit: 1 min

SPD-Chef Sigmar Gabriel hat auf einem Parteikonvent grünes Licht für das europäisch-kanadische Handelsabkommen Ceta bekommen. Der Kleine Parteitag habe "mit einer Mehrheit von mindestens zwei Dritteln den Weg freigemacht zur Zustimmung" im Handelsministerrat der Europäischen Union (EU), sagte Gabriel am Montag nach dem Delegiertentreffen in Wolfsburg. Bis Ende Oktober werde noch eine rechtsverbindliche Erklärung der EU-Kommission und Kanadas mit Klarstellungen erwartet. "Das heißt wir haben noch ein Stück des Weges vor uns." Bevor das EU-Parlament im kommenden Jahr die vorläufige Anwendung von Teilen des Abkommens beschließe, solle das Parlament noch einen umfassenden Anhörungsprozess starten. Das sei "ein richtig guter Tag innerhalb der SPD" und für Regeln zur Globalisierung.

Die SPD-Parteispitze ist zuvor den innerparteilichen Kritiker des Ceta-Abkommens der EU mit Kanada entgegengekommen. Vor der von der EU-Kommission anvisierten vorläufigen Anwendung des umstrittenen Freihandelsabkommens solle es ein Konsultationsverfahren unter Einbeziehung der nationalen Parlamente der EU-Mitglieder geben, hieß es am Montag am Rande des SPD-Parteikonvents in Wolfsburg aus Parteikreisen. Ein diesbezüglicher Vorschlag wird demnach in die Beschlussvorlage des Parteivorstands eingearbeitet.

In dem Konsultationsverfahren soll geklärt werden, welche Teile des Abkommens in nationale und welche in europäische Zuständigkeit fallen. Außerdem soll entschieden werden, welche Teile vorläufig anwendbar sind. Damit könnte sich eine mögliche Realisierung des Freihandelsabkommens maximal verzögern. In seinen wesentlichen Bestandteilen ist das Abkommen dann nicht mehr zu stoppen. Die CDU steht einigermaßen geschlossen hinter dem Deal, lediglich die Arbeitnehmer haben noch einige Anmerkungen, die aber nicht grundsätzlicher Art sind.

An dem Konvent nahm als Gast auch die kanadische Handelsministerin Chrystia Freeland teil, um ebenfalls für Ceta zu werben. In einer in Wolfsburg verbreiteten gemeinsamen Erklärung sicherten sie und Gabriel zu, sich am Grundsatz eines fairen Handels zu orientieren und bekannten sich zu einem „hohen Schutzniveau für Verbraucher, Arbeitnehmer und Umwelt“. Dazu solle es Klarstellungen in einer gemeinsamen, rechtsverbindlichen Erklärung Kanadas und der EU geben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Technologie
Technologie BradyPrinter i7500: Revolution im Hochpräzisionsdruck

Sie haben genug vom altmodischen Druck großer Etikettenmengen? Keine Kalibrierung, keine Formatierung, kein umständliches Hantieren mit...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Russlands Außenminister Lawrow: Nordstream-Pipelines im Fokus der USA
26.03.2025

Drei von vier Strängen der Nordstream-Pipelines liegen zerstört in der Ostsee. Dennoch bleiben sie ein Thema für Russland und die USA....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Dienstreisen als Steuerfalle: Wie Unternehmen hohe Nachzahlungen verhindern
26.03.2025

Was viele Unternehmer nicht wissen: Bereits regelmäßige Geschäftsreisen in ein bestimmtes Land oder die Nutzung temporärer Büroräume...

DWN
Politik
Politik US-Chatskandal: Trump weist Verantwortung von sich
26.03.2025

Nach der Enthüllung des US-Chatskandals mit sensiblen Militärinformationen spielt Präsident Donald Trump die Tragweite der...

DWN
Politik
Politik Sicherheitslage im Schwarzen Meer: Russland fordert Aufhebung von Sanktionen
26.03.2025

Die Bemühungen um eine Deeskalation des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zeigen weiterhin kaum Wirkung. Während die USA als...

DWN
Politik
Politik Razzia in sechs Bundesländern wegen mutmaßlicher Eritrea-Terrorgruppe
26.03.2025

Die Bundesanwaltschaft durchsucht Wohnungen im Zusammenhang mit einer Eritrea-Terrorgruppe. Diese soll für gewaltsame Ausschreitungen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Boeing droht harte Bruchlandung durch US-Zölle auf Kanada und Mexiko
26.03.2025

Die von der US-Regierung verhängten Zölle belasten die amerikanische Luftfahrtindustrie erheblich. Während Einfuhrzölle auf Aluminium...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht: Solidaritätszuschlag auf dem Prüfstand - Karlsruhe schmettert "Soli"-Klage ab
26.03.2025

Das Soli-Urteil ist gefallen: Das Bundesverfassungsgericht hat am Mittwoch entschieden, dass der Solidaritätszuschlag verfassungsgemäß...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen weiter volatil: Anleger sollten die USA verlassen, raten Aktienexperten - was das konkret heißt
26.03.2025

Da sich die US-Aktien nicht entscheidend erholen können, sprechen Marktanalysten über die Gefahr einer Rezession in den USA. Für Anleger...