Politik

USA besorgt: Gabriel will schrittweise Aufhebung der Russland-Sanktionen

Lesezeit: 1 min
22.09.2016 16:08
US-Vizepräsident Biden hat sich besorgt über einen Vorstoß von Vizekanzler Gabriel gezeigt: Gabriel stellte anlässlich seines Besuch bei Russlands Präsident Putin eine schrittweise Aufhebung der EU-Sanktionen in Aussicht.
USA besorgt: Gabriel will schrittweise Aufhebung der Russland-Sanktionen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat sich für eine schrittweise Lockerung der gegen Russland gerichteten Sanktionen ausgesprochen, berichtet Reuters.

„Gemeinsam mit dem deutschen Außenminister setze ich darauf, dass die nach der Krim-Annexion verhängten Sanktionen auch schrittweise aufgehoben werden können“, sagte der SPD-Chef am Mittwoch unmittelbar vor Beginn seiner Reise nach Moskau. Die Beschränkungen für Handel, Finanzwirtschaft und einzelne Personen sollten in dem Maße beendet werden, in dem es Fortschritte bei der Umsetzung des Minsker Abkommens gebe. Zugleich warnte er vor zu hohen Erwartungen: mit schnellen Ergebnissen sei nicht zu rechnen.

Gabriel betonte die globale Bedeutung Russlands: „Wir haben ein dringendes Interesse an der politischen und wirtschaftlichen Stabilisierung sowohl in Osteuropa als auch in Syrien und im Nahen Osten.“ Diese Fragen würden bei seinem Gespräch mit Putin eine zentrale Rolle spielen.

Der amerikanische Vize-Präsident Joe Biden äußerte sich in New Yor besorgt über den neuen Kurs in der EU. Er geht davon aus, dass „mindestens fünf EU-Staaten“ bereit seien, die gegen Russland bestehenden Sanktionen zu lockern. Auf einer Tagung des Council on Foreign Relations in New York sagte er außerdem, dass sich die ukrainische Regierung berechtigterweise Sorgen um die Zukunft des Sanktionsregimes der EU mache, berichtet der EUobserver. Der EUObserver verweist in diesem Zusammenhang auf die neue, weichere Linie der SPD und schreibt, dass die SPD eine Lockerung der Russland-Sanktionen zu ihrem Wahlkampfprogramm für die Bundestagswahlen machen möchte.

„Wenn die Ukraine der EU einen Anlass bietet, gibt es derzeit mindestens fünf Länder die sagen würden: ‚Whoa, wir wollen aus den Sanktionen raus‘“, sagte Binden.

Biden gab außerdem an, dass er in den vergangenen Jahren „zwei bis drei Stunden pro Woche“ mit dem Präsidenten der Ukraine, Petro Poroschenko, am Telefon verbracht und sie dazu gedrängt habe, gegen die Korruption anzukämpfen.

Die ukrainische Armee und die Rebellen haben sich auf einen ersten Rückzug ihrer Einheiten aus drei Regionen an der Front geeinigt. Der am Mittwoch vereinbarte Schritt muss innerhalb eines Monats beginnen und innerhalb von drei Tagen abgeschlossen sein. Die Gebiete entlang der 480 Kilometer langen Front haben jeweils eine Fläche von vier Quadratkilometern. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier bezeichnte die Entflechtung ein "neues Instrument zur Beruhigung der Lage an der Konfrontationslinie". Dies müsse nun auch an anderen Teilen der Front umgesetzt werden, sagte er der "Süddeutschen Zeitung".


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...