US-Streitkräfte im Irak haben einem Bericht der «Washington Post» zufolge Phosphorbomben im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) eingesetzt. Die umstrittenen Waffen, die grausame Brandverletzungen zur Folge haben können, seien jedoch lediglich als «Signalwaffen» eingesetzt worden, betonte das US-Militär. Phosphorbomben können nach ihrer Detonation zehn Minuten lang einen lichtreflektierenden Vorhang in der Luft bilden, der Streitkräften den Weg weisen kann, schreibt die dpa erklärend.
«Wenn US-Streitkräfte diese Munition nutzen, dann tun sie es nach den Regeln des internationalen Kriegsrechtes und in einer Weise, die auch darauf achtet, dass keine Zivilisten oder zivile Einrichtungen gefährdet werden», heißt es in einer Stellungnahme von Colonel John Dorrian, Sprecher der US-geführten Koalition im Irak.
Phosphorbomben dürfen nach den Zusatzprotokollen der Genfer Abkommen von 1977 nicht eingesetzt werden, wenn Zivilisten dadurch in Gefahr geraten. Die USA und Israel haben die Protokolle nicht unterzeichnet.
Es ist unklar, warum die Washington Post ausgerechnet jetzt diesen Bericht veröffentlicht. Zwischen dem Pentagon und der CIA herrscht wegen des Syrien-Kriegs eine tiefe Rivalität. Die CIA unterstützt Söldner-Milizen, während sich die US-Army von allem Anfang gegen den Krieg in Syrien gewehrt hatte und einen Militär-Einsatz wegen des vorhersehbaren Chaos abgelehnt hatte.
Obama selbst hat den Einsatz von Söldnern als gescheiterte Strategie bezeichnet und versucht seitdem, sehr zum Missfallen der CIA, gemeinsam mit Russland den Krieg in Syrien zu beenden.