Politik

Griechenland: Realeinkommen sacken um ein Viertel ab

Lesezeit: 1 min
26.04.2012 21:35
Die Sparmaßnahmen der Regierung und die schlechte Konjunktur sorgten 2011 in Griechenland für einen Einbruch der Realeinkommen um mehr als 25 Prozent. Hauptgrund sind die überdurchschnittlich hohen Sozialversicherungsbeiträge.
Griechenland: Realeinkommen sacken um ein Viertel ab

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Hohe Arbeitslosigkeit, strenge Sparmaßnahmen, unstete Politik und eine Wirtschaft in  einer nun schon fünf jährigen Rezession – das ist die Bilanz Griechenlands des Jahres 2011, die sich in diesem Jahr fortzusetzen droht. Besonders die griechische Bevölkerung ist von den Folgen der Eurokrise und der starken Verschuldung ihres Staates betroffen.

Im vergangenen Jahr sank der durchschnittliche Bruttolohn von 20,457 Euro auf 15,729 Euro, berichtet die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mit Verweis auf das griechische Finanzministerium. Das entspricht einem Rückgang von 23,1 Prozent – berücksichtigt man die Inflation sind es 25,3 Prozent, so die OECD. Der durchschnittliche Nettolohn für nicht verheiratete Arbeitnehmer fiel um 25,5 Prozent auf 16,180 Euro.

Interessanterweise heißt es in dem OECD-Bericht, dass die Griechen relativ wenig Steuern zahlen – Griechenland zählt zu den OECD-Ländern, in denen die Angestellten die niedrigsten Steuern zahlen. Aber die Sozialversicherungsbeiträge seien überproportional hoch, vor allem in Hinblick auf die Leistungen der Pensionskassen. Insgesamt machen die Steuer- und Sozialversicherungsbeiträge für Arbeitnehmer und Arbeitgeber 38 Prozent der gesamten Lohnkosten aus. Während die Steuern lediglich drei Prozent davon betragen, belaufen sich die Sozialversicherungsbeiträge für die Arbeitnehmer auf 12,8 Prozent und für die Arbeitgeber auf 22,2 Prozent.

In Deutschland machen die Steuer- und Sozialversicherungsbeiträge insgesamt 49,8 Prozent aus. Aber auch hierzulande machen besonders die Sozialversicherungsbeiträge den größten Anteil der Abgaben aus. Diese belaufen sich auf mehr als ein Drittel der gesamten Arbeitskosten. Der Steueranteil liegt bei 16 Prozent.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...