Finanzen

Deutsche Bank: Irland braucht weiteres Rettungspaket

Lesezeit: 1 min
20.05.2012 16:19
Die angespannte Lage der irischen Banken ist noch nicht überstanden. Analysten warnen, dass die Banken zusätzliche vier Milliarden benötigen werden, um Verluste aus dem Kreditgeschäft auszugleichen. Das würde in weiteres Rettungspaket notwendig machen.
Deutsche Bank: Irland braucht weiteres Rettungspaket

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Irland wird von den europäischen Politikern gern als Musterknabe für die Umsetzung der Sparmaßnahmen herangezogen, doch Ökonomen warnen, dass das Land aller Voraussicht nach doch ein weiteres Rettungspaket benötigen könnte. Da die irischen Haushalte derzeit Schwierigkeiten haben, ihre Hypotheken zu bezahlen, könnten die geretteten irischen Banken noch weitere vier Milliarden Euro zusätzlich benötigen, um ihre Verluste aus Kreditgeschäften zu begleichen, so Analysten der Deutschen Bank.

Das würde die Finanzen der irischen Regierung stark treffen. Bereits 63 Milliarden Euro pumpte die irische Regierung in den vergangenen drei Jahren in den nationalen Bankensektor. „Eine neue, wenn auch bescheidene Erhöhung des Kapitalbedarfes könnte“ die Investoren abschrecken und ein zweites Rettungspaket zur Folge haben, so die Analysten. Auch Alan McQuaid, Chefökonom bei Dublin Broker Bloxham bestätigt dies. „Du gehst nicht an den Anleihenmarkt zurück, wenn die Zinssätze sehr, sehr hoch sind und du von der EU bzw. dem IWF ein besseres Angebot bekommen kannst“. Und auch Lorenzo Bini Smaghi, früheres Mitglied des Direktoriums der EZB, sieht keine Rückkehr zum Bondmarkt für Irland. „Ohne die Ereignisse in Griechenland, denke ich, wäre Irland in der Lage gewesen, an die Anleihemärkte zurückzukehren“, sagte er im Dublin Radio.

Dem Fiskalpakt zufolge würde Irland jedoch kein Anrecht auf ein zweites Rettungspaket haben, wenn die irische Bevölkerung in einem Referendum Ende Mai sich gegen den Fiskalpakt ausspricht. Doch Ökonomen der Citigroup, das berichtet Businessweek, gehen davon aus, dass das Land auch bei einem „Nein“ zum Fiskalpakt ein weiteres Rettungspaket erhalten würde. Zudem gehen Citigroup-Ökonomen davon aus, dass Irland angesichts der hohen staatlichen Schulden und dem geringen Wachstum noch immer einen Schuldenschnitt benötigen würde.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...