Umfragen zeigen, die linksradikale Partei Syriza könnte die kommende Wahl in Griechenland gewinnen. Sie liefert sich aktuell ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der konservativen Nea Demokratia: Bei einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Public Issue im Auftrag der griechischen Zeitung Kathimerini gaben 28 Prozent an, am 17. Juni Syriza zu wählen.
Die bisherige Regierungspartei Nea Demokratia erreichte in dieser Umfrage 24 Prozent. Ihr ehemaliger Koalitionspartner, die sozialistische Pasok, erreicht mit 15 Prozent den dritten Platz.
Aus der Wahl am 6. Mai war keine regierungsfähige Mehrheit hervorgegangen. Beobachter hatten befürchtet, die Verhandlungen könnten eine Koalition bringen, die die strengen Maßnahmen zur Sanierung Griechenlands aufgeben könnte.
Die nun führende Partei Syriza ist zwar gegen den Weg, den die Troika mit Griechenland vereinbart hat, um das Land aus der Krise zu führen. Ihr Parteichef, Alexis Tsipras, glaubt allerdings, dass Griechenland nicht automatisch aus der Eurozone ausscheiden müsste, sollte es den vereinbarten Plan nicht umsetzen. Tsipras will den Reformplan stoppen, weil er glaubt, internationale Investoren würden so versuchen „Griechenland zu terrorisieren“.