Politik

Niederlande: Parlament ratifiziert ESM überraschend klar

Lesezeit: 1 min
25.05.2012 16:33
Trotz des Widerstands von mehreren Parteien billigte das niederländische Parlament den ESM. Nun muss noch der Senat darüber entscheiden. Indes nimmt die Popularität der Euro-kritischen Parteien jedoch zu.
Niederlande: Parlament ratifiziert ESM überraschend klar

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

„Die arroganten Europa-Befürworter haben nichts gelernt“, kommentierte Geert Wilders die Zustimmung des niederländischen Parlaments zum ESM am Donnerstag. Trotz anhaltender Debatten und dem Widerstand einiger Parteien erhielt der ESM-Vertrag im Parlament (die Zweite Kammer) die Mehrheit und erteilte damit sogleich dem Misstrauensvotum von Geert Wilders bezüglich des Finanzministers Jan Kees de Jager eine Absage.

100 Abgeordnete winkten den ESM, 47 stimmten dagegen. Wie bereits absehbar sprachen sich Geert Wilder PVV, die Socialistische Partij, die Partij voor de Dieren, der parteilose Hero Brinkmann, die ChristenUnie sowie die christlich-konservative SGP gegen den ESM aus (dies hatte sich bereits angekündigt – mehr hier). Nun muss der niederländische Senat dem ESM-Vertrag noch zustimmen. Zwar ersuchte Geert Wilders in dieser Woche das niederländische Gericht, die Abstimmung im Senat erst nach den Wahlen im September zuzulassen, aber Rechtsexperten rechnen ihm nur wenige Chancen aus.

Aktuelle Meinungsumfragen zeigen, dass es in der niederländischen Bevölkerung nur eine knappe Mehrheit die den ESM zu finden ist. Und viele Niederländer würden wie Geert Wilders eine endgültige Abstimmung zum ESM erst nach den Wahlen für sinnvoll erachten. Indes steigt auch das Ressentiment gegen die Sparpolitik. Die Parteien, die sich gegen den ESM ausgesprochen haben, gewinnen an Zustimmung. Wären derzeit Wahlen, so Meinungsforscher, würden die Sozialisten mit fast 20 Prozent der Stimmen die stärkste Partei sein. So könnten sie mit der PVV im Parlament einen anti-europäischen Block bilden und die Umsetzung europäischer Beschlüsse deutlich erschweren.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...