Finanzen

Der nächste Kandidat: Slowenien erwägt Bailout-Anfrage

Im Juli muss das slowenische Parlament unter anderem über geplante Haushaltskürzungen abstimmen. Die Verschuldung lag im April bei 6,4 Prozent des BIP. Sollten die Abgeordneten die Kürzungen nicht absegnen, wird Slowenien wahrscheinlich um ein Bailout bitten, so der slowenische Ministerpräsident.
28.06.2012 15:20
Lesezeit: 1 min

Griechenland, Irland, Portugal, Zypern, Spanien und nun vielleicht Slowenien. Slowenien werde im Juli vielleicht nach einem internationalen Bailout fragen, wenn die slowenischen Abgeordneten scheitern, ein Gesetz zur Begrenzung der öffentlichen Ausgaben zu verabschieden. Das sagt der slowenische Ministerpräsident Janez Jansa in einem Interview mit einem lokalen Radiosender Ognjisce.

„Der Juli wird der Moment der Wahrheit sein, das das Parlament über die goldene Haushaltsregel und über Änderungen bei der Umsetzung von Referenden abstimmen wird“, sagte der Ministerpräsident. „Wenn wir immer weiter noch mehr Schulden machen, werden wir hier ein griechisches Szenario sehen und diese Generation wird teuer für die Dummheit von denen, die Entscheidungen verzögert haben, zahlen müssen“, ergänzte Janez Jansa.

Bereits die vorherige Regierung war nicht in der Lage, die notwendigen Reformen durchzusetzen. Im April 2012 lag die das öffentliche Haushaltsdefizit Eurostat zufolge bei 6,4 Prozent des BIP. Die gesamten Staatsschulden werden Ende 2012 42,8 Prozent des BIP ausmachen. Die nationalen Banken, die sich zum größten Teil im staatlichen Eigentum befinden, hatten 2011 einen Verlust von 356 Millionen Euro eingefahren. Besonders die vom Staat beherrschte Nova Ljubljanska Banka (NLB), mit einem Marktanteil von etwa 30 Prozent das wichtigste Institut des Landes, ist angeschlagen und braucht nun staatliche Hilfe.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Showdown in Washington: Merz trifft Trump – Annäherung oder Abrechnung?
04.06.2025

Bundeskanzler Friedrich Merz reist nach Washington, um Donald Trump die Hand zu reichen – doch der Empfang dürfte frostig werden....

DWN
Politik
Politik Bulgarien bekommt den Euro - nicht alle freuen sich darüber
04.06.2025

Die EU-Kommission macht den Weg frei: Bulgarien darf 2026 den Euro einführen. Doch im Land regt sich massiver Widerstand. Während...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell auf Rekordkurs: Doch deutsche Anleger bleiben zurückhaltend – die Gründe
04.06.2025

Der Goldpreis steigt erneut auf ein beeindruckendes Niveau – doch die deutsche Nachfrage sinkt. Was steckt hinter dieser paradoxen...

DWN
Politik
Politik Zinswende mit Risiko – Steuert Lagarde Europa in die Deflation?
04.06.2025

Christine Lagarde will am Donnerstag erneut die Zinsen senken – trotz globaler Unsicherheiten, Handelskonflikten und überraschend...

DWN
Politik
Politik NATO fordert 5 Prozent fürs Militär – doch Europas Regierungen spielen weiter auf Zeit
04.06.2025

Während Russland aufrüstet und zum Gegenschlag bereitsteht, warnt die NATO vor einem historischen Sicherheitskollaps – doch viele...

DWN
Politik
Politik Grenzkontrollen: Dobrindt und Frei verteidigen Linie der Bundesregierung
04.06.2025

Ein Gerichtsurteil stellt die Rechtmäßigkeit aktueller Grenzpraktiken infrage – doch Innenminister Dobrindt und Kanzleramtschef Frei...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Firmen vor Engpässen bei seltenen Erden aus China
04.06.2025

China verschärft seine Exportkontrollen bei strategisch wichtigen Mineralien – mit direkten Folgen für die deutsche Industrie. Vor...

DWN
Politik
Politik Polens Präsident Nawrocki – Ein Trump-Statthalter in Warschau?
04.06.2025

Mit Karol Nawrocki zieht ein Hardliner in den Präsidentenpalast ein – unterstützt von Donald Trump und im offenen Konflikt mit der...