Finanzen

Pleite Siziliens: Montis Handlungsspielraum schrumpft

Ein aufgeblähter Verwaltungsapparat, hohe Arbeitslosigkeit und finanzielle Probleme. Die italienische Regierung rechnet mit einer Pleite der Insel Sizilien. Sorgen um die Finanzen Italiens macht sich Monti jedoch nicht.
18.07.2012 09:42
Lesezeit: 1 min

Am Dienstag warnte der italienische Premier Mario Monti vor einer Pleite Siziliens. Sizilien erwirtschaftet rund 5,5 Prozent des italienischen BIP – die Verschuldung liegt bei rund 5,3 Milliarden Euro. Die Arbeitslosigkeit der Insel beträgt 19,5 Prozent. Die Lage ist ernst: Im schlimmsten Fall könnten keine Beamtengehälter und Pensionen mehr ausgezahlt werden, so der italienische Premier.

Mario Monti zufolge seien vor allem die lokalen Behörden für die Krise auf der Insel verantwortlich. Sizilien verfügt über einen aufgeblähten Verwaltungsapparat. Und 2011 wurde die Zahl der Angestellten im öffentlichen Dienst trotz der enormen Verschuldung noch einmal um 30 Prozent angehoben. Monti erwarte von Gouverneur Raffaele Lombardo eine Bestätigung, dass dieser bis zum Monatsende zurücktrete. Kommenden Dienstag will Mario Monti nach Sizilien reisen, um sich selbst einen Überblick zu verschaffen.

Eine Gefahr für die italienischen Finanzen dürfte die finanzielle Situation Siziliens nicht sein, so der Premier. Doch die Ratingagenturen und Finanzmärkte werden auch bei dieser Angelegenheit sehr genau hinschauen. Abgesehen vom wirtschaftsstarken Norden hat der Süden des Landes seit Jahrzehnten Schwierigkeiten. Sizilien könnte nur der Anfang sein. Und eine Unterstützung der Region durch das Land verschlechtert zwangsläufig die finanzielle Situation des gesamten Landes.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...