Deutschland

Mit EU-Geldern verspekuliert: Kurt Beck schickt Nürburgring in Konkurs

Die EU-Kommission verweigert die kurzfristige Rettung des Nürburgrings. Rheinland-Pfalz hatte eine Beihilfe von 13 Millionen Euro beantragt, um Kredite bedienen zu können und eine Insolvenz zu vermeiden. Doch die Kommission hält die Rennstrecke nicht für wichtig genug.
19.07.2012 10:03
Lesezeit: 1 min

Der Nürburgring ist insolvent. Das Betreiber-Unternehmen, das fast vollständig dem Land Rheinland-Pfalz gehört, kann die Kredite nicht mehr bedienen, die für den Ausbau der Anlage aufgenommen wurden.

Mit einer Rettungsbeihilfe durch die EU-Kommission in der Höhe von 13 Millionen Euro wollte Ministerpräsident Kurt Beck die Insolvenz verhindern. Doch die Hilfszahlung wurde bisher nicht genehmigt. Die Entscheidung über die EU-Beihilfe für den Nürburgring wird nicht mehr vor der Sommerpause der EU-Kommission getroffen. Danach ist es allerdings zu spät, denn die Nürburgring GmbH müsste jetzt Zinsen für einen 330 Millionen Euro Kredit bei der Investitions- und Strukturbank (ISB) zahlen. Mit dem Kredit wurde neben dem Ausbau der Strecke ein angrenzender Themenpark errichtet.

Nun versucht die Politik die Verantwortung für die Pleite der Rennstrecke an die EU-Kommission abzuschieben. Dabei hatte sich bereits früher abgezeichnet, dass die Kommission an der Rechtmäßigkeit einer Beihilfe massive Zweifel haben dürfte: Erst im März hatte die Kommission sogar ein Prüfverfahren gestartet. Gegenstand der Untersuchung sind die 485 Millionen Euro, die das Land Rheinland-Pfalz in den vergangenen Jahren in den Nürburgring investiert hat. Schon zu Beginn des Verfahrens ließen die Wettbewerbsprüfer durchscheinen, dass sie den Nürburgring für keine sinnvolle Infrastruktur-Investition halten, die Hilfszahlungen durch öffentliche Gelder erlauben würde.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik EU im Abseits: Trump bevorzugt London und Peking – Brüssel droht der strategische Bedeutungsverlust
12.05.2025

Während Washington und London Handelsabkommen schließen und die USA gegenüber China überraschend Konzessionen zeigen, steht die EU ohne...

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona nie wieder gesund? Die stille Epidemie der Erschöpfung
12.05.2025

Seit der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der ME/CFS-Betroffenen in Deutschland nahezu verdoppelt. Rund 600.000 Menschen leiden inzwischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Machtkampf der Tech-Eliten: Bill Gates attackiert Elon Musk – „Er tötet die ärmsten Kinder der Welt“
12.05.2025

Ein milliardenschwerer Konflikt zwischen zwei Symbolfiguren des globalen Technologiekapitalismus tritt offen zutage. Der frühere...

DWN
Politik
Politik Pflege am Limit? Ministerin fordert Reform für mehr Eigenverantwortung
12.05.2025

Pflegekräfte sollen mehr dürfen und besser arbeiten können – das fordert Gesundheitsministerin Nina Warken zum Tag der Pflegenden....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Milliarden ungenutzt: Irischer Top-Investor fordert Einsatz von Pensionsgeldern zur Stärkung europäischer Technologie
12.05.2025

Die europäische Technologiebranche droht im globalen Wettbewerb ins Hintertreffen zu geraten. Der Grund: Staatlich geförderte...

DWN
Politik
Politik Geheime Waffenlieferungen: Kritik an Intransparenz – Ukrainischer Botschafter lobt Merz’ Kurs
12.05.2025

Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz hat entschieden, Waffenlieferungen an die Ukraine künftig wieder geheim zu halten – ein...

DWN
Politik
Politik SPD-Spitze im Umbruch: Bas spricht von historischer Verantwortung
12.05.2025

Die SPD steht nach dem desaströsen Wahlergebnis von 16,4 Prozent bei der Bundestagswahl vor einem umfassenden Neuanfang. In Berlin haben...

DWN
Politik
Politik Beamte in die Rente? SPD und Experten unterstützen Reformidee
12.05.2025

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas erhält Unterstützung aus der SPD für ihren Vorschlag, künftig auch Beamte, Selbstständige und...