Es sind keine erfreulichen Nachrichten, die der griechische Premierminister Antonis Samaras kurz vor der Ankunft der Troika zu verkünden hat. Der Premier erwartet, dass die Wirtschaft in diesem Jahr um 7 Prozent und nicht wie bisher angenommen um 5 Prozent schrumpfen wird. Damit rutscht das Land noch tiefer in die Rezession.
Angesichts der verfehlten Umsetzung der Sparmaßnahmen in den vergangenen Monaten sind das schlechte Voraussetzungen für die finanzielle Zukunft des Landes. Griechenland wird durch die Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation mit noch weniger Einnahmen zu kämpfen haben, was die Lücke des Haushalts deutlich vergrößern und die Rückzahlung der Kredite verlängern dürfte. Vor 2014 sei mit keinem Wachstum zu rechnen, so Antonis Samaras.
Noch heute wird die Troika in Griechenland ankommen, um die nicht vorhandenen Fortschritte des Landes zu begutachten. Der Druck auf das Land steigt: Der IWF erwägt, die Finanzhilfen zu stoppen, in der deutschen Regierung mehren sich die Stimmen derer, die einen Austritt des Landes aus dem Euro fordern, und ohne Fortschritte kann Griechenland auch nicht mit der nächsten Tranche in Höhe von 31,5 Milliarden Euro rechnen. Ökonomen gehen sogar davon aus, dass Griechenland höchstwahrscheinlich ein weiteres Rettungspaket in Höhe von rund 50 Milliarden Euro benötige.
Unterdessen hat sich auch EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso dazu durchgerungen, Griechenland mal wieder einen Besuch abzustatten. Seit 2009 war er nicht mehr im Land. Er will sich mit Antonis Samaras treffen, „um die allgemeine Situation der Wirtschaft in Europa und insbesondere in Griechenland zu besprechen“, sagt eine Sprecher Barrosos am Dienstag. Es handele sich dabei um ein reguläres Treffen, die Vorbereitungen dazu würden bereits seit einiger Zeit laufen.