Politik

Machtkampf im Euroland: Bundesbank kritisiert Draghis Äußerungen

Die Deutsche Bundesbank ist nicht erfreut über die Ankündigung Draghis bezüglich einer stärkeren Intervention der EZB. Käufe von Staatsanleihen durch die EZB würden falsche Anreize setzen. Man halte dies „weiterhin für problematisch“.
27.07.2012 12:02
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Spekulation: EFSF und EZB sollen spanische Anleihen kaufen

Ein leichtes Aufatmen war am Donnerstag zu verspüren, als Mario Draghi in London ankündigte, dass die EZB alles unternehmen werde, um den Euro zu unterstützen (Italien konnte bei einer Auktion vom Draghi-Effekt profitieren - hier). Damit machte Draghi deutlich, dass die EZB wieder den Kauf von Staatsanleihen anfahren werde (hier). Etwas, das die EZB in der Vergangenheit schon mehrmals getan hat, was aber immer wieder zu Kritik aus Deutschland führte. Seit mehreren Monaten hat die EZB keine Anleihen mehr am Sekundärmarkt gekauft.

Das Aufatmen etlicher Marktteilnehmer könnte bald schon wieder beendet werden. Am Freitag äußerte die Deutsche Bundesbank Kritik an den Äußerungen Mario Draghis. Ein solcher Schritt bekämpfe die möglichen Käufe von Staatsanleihen von vorneherein und mache sie weniger wahrscheinlich. Deswegen halte die Bundesbank „Staatsanleihekäufe durch die Zentralbank weiterhin für problematisch", so ein Sprecher der Bundesbank. Derartige Käufe setzten falsche Anreize. Nun stellt sich die Frage, wer von beiden Parteien am längeren Hebel sitzt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Sanierung bleibt trotz Rekordminus auf Kurs
03.07.2025

Baywa steckt tief in den roten Zahlen – doch der Sanierungsplan bleibt unangetastet. Der traditionsreiche Konzern kämpft mit Altlasten,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Seltene Erden: China kontrolliert deutsche Industrie
03.07.2025

Die deutsche Industrie gerät zunehmend in die Abhängigkeit Chinas, weil Peking bei seltenen Erden den Weltmarkt kontrolliert....

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung für Verbraucher: "Fatales Signal"
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....