Der Glauben, dass sich in Griechenland etwas verändern wird, ist nahezu gebrochen (bis her sind die Maßnahmen gescheitert – hier). Besonders auf deutscher Seite mehren sich die Befürworter eines Griechenland-Austritts. Aus diesem Grund versucht der griechische Premier, Antonis Samaras, nun die Flucht nach vorn.
Wie die griechische Zeitung Kathimerini von ungenannten Quellen erfahren hat, wird Antonis Samaras Ende August nach Deutschland und Frankreich reisen, um das direkte Gespräch zu suchen. Am 25. August soll er sich mit Angela Merkel in Berlin und am Tag darauf mit Francois Hollande in Paris treffen. Im Anschluss daran soll es ein Treffen mit IWF-Chefin Christine Lagarde und dem EZB-Präsidenten Mario Draghi geben.
Antonis Samaras will dadurch und mit den neuesten Kürzungsvorhaben (hier) zusammen mit dem griechischen Finanzminister, Yannis Stournaras, versuchen, den internationalen Gläubigern zu zeigen, dass die griechische Regierung den Reformkurs diesmal wirklich durchziehen wird. Damit hoffen sie die entsprechenden Bedingungen zu schaffen, um doch noch eine Lockerung des Bailout-Programm zu erreichen.
Zwar geben sich die internationalen Gläubiger derzeit gegenüber Griechenland sehr hart, aber der Plan kann funktionieren – zumindest gibt es bereits Pläne, dass die Zentralbanken der Eurozone und die EZB eine Abschreibung ihrer griechischen Anleihen erwägen, um das Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro zu vermeiden (das könnte für die EZB aber eine Rekapitalisierung notwendig machen - mehr hier).