Finanzen

Goldman Sachs profitiert am stärksten von US-Geldschwemme

Großbanken nutzen die Gelder aus den Flutungen der US-Notenbank als Risikopuffer. Die Geldschwemme beeinflusst die Kreditvergabe kaum, ermöglicht Investmentbanken allerdings mehr risikoreiche Spekulationsgeschäfte. Einsamer Spitzenreiter bei den Fed-Geschenken ist die Investmentbank Goldman Sachs.
01.10.2012 00:05
Lesezeit: 1 min

Die US-Notenbank Federal Reserve hat am Wochenende das erste Mal in ihrer Geschichte die Daten jener Institutionen veröffentlicht, die Staatsanleihen von der Fed gekauft oder an die Fed verkauft haben. Künftig wird die US-Notenbank jedes Quartal einen Datensatz mit einer Verspätung von zwei Jahren veröffentlichen. Demnach wurden am Samstag die Transaktionen aus dem dritten Quartal 2010 offengelegt. Dies berichtet der Finanzblog ZeroHedge.

Die Daten zeigen, dass die Investmentbank Goldman Sachs mit Abstand am meisten Transaktionen mit der Federal Reserve getätigt hat: von Juli bis September 2010 kaufte und verkaufte Goldman Sachs US-Anleihen im Wert von neun Milliarden Dollar. An zweiter Stelle kommt die Citigroup mit lediglich knapp sechs Milliarden Dollar. Die Deutsche Bank hat in diesem Zeitraum Anleihegeschäfte um 1,8 Milliarden Dollar mit der Fed getätigt und liegt damit auf Rang acht.

Beobachter gehen davon aus, dass die Geschäfte mit der Fed es den Banken ermöglichen, ihr Risiko bei Spekulationen auszugleichen. Die Anleihentransaktionen mit der Notenbank dienten als Absicherung und nutzen so den großen Investmentbanken massiv. Auch bei der aktuellen Geldschwemme dürfte dieser Effekt ähnlich sein.

ZeroHedge argumentiert, es htte bereits vor dem QE3 (mehr hier) genug Liquidität am Interbankenmarkt gegeben. Die zusätzlichen Anleihen würden den Großbanken nun lediglich noch mehr Möglichkeiten geben, sich gegen Verluste in risikoreichen Geschäften abzusichern.

Mehr Themen:

Nach Geldschwemme: Schuldner werden ermuntert, noch mehr Schulden zu machen

USA: Inflations-Angst nach Fed-Geldschwemme

Banken „überlastet“: Geldschwemme erreicht US-Bürger nicht

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...