Finanzen

Milliardengrab: Crédit Agricole verkauft griechische Emporiki für 1 Euro

Lesezeit: 1 min
02.10.2012 10:19
Nachdem Crédit Agricole Milliarden in seine griechische Tochter Emporiki investiert hat, wird sie diese nun für den symbolischen Preis von einen Euro an die derzeit drittgrößte Bank Griechenlands verkaufen. Dennoch wird Crédit Agricole noch ein paar weitere Millionen Euro in die Bank pumpen, damit der Verkauf ordentlich über den Tisch gehen kann.
Milliardengrab: Crédit Agricole verkauft griechische Emporiki für 1 Euro

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Spanien vor dem Bailout, deutsche Regierung soll Spanien zum Warten aufgefordert haben

Für 2,2 Milliarden Euro hatte die französische Crédit Agricole ihre griechische Emporiki im Jahr 2006 gekauft. Ein großes Verlustgeschäft, wie sich später herausstellen sollte. Bis auf das Jahr 2007 war Emporiki immer in der Verlustzone. Insgesamt hat die griechische Bank Crédit Agricole in den vergangenen sechs Jahren neun Milliarden Euro an Kapitalspritzen, Abschreibungen und Abschaffungen gekostet. Erst im Januar und Juli pumpte die französische Bank insgesamt 4,3 Milliarden Euro in ihre griechische Tochter.

Um sich nun endlich aus der griechischen Tochter zurückzuziehen, hatte die Crédit Agricole Gespräche mit den drei größten, griechischen Banken aufgenommen. Nun soll Emporiki für den symbolischen Wert von einem Euro an die Alpha Bank verkauft werden, die derzeit drittgrößte Bank Griechenlands. Bis Ende des Jahres soll das Geschäft abgeschlossen sein.

Crédit Agricole versucht seit geraumer Zeit, sich aus den angeschlagenen Wirtschaften zurückzuziehen und den eigenen Kapitalpuffer zu erhöhen. Den Rückzug aus Emporiki lässt sich Crédit Agricole sogar noch etwas kosten. So soll die Tochter noch mit einer 550 Millionen Euro Kapitalspritze gestärkt werden – der Bankenrettungsfonds will höchstwahrscheinlich einen Wechsel der Eigentümer nur zulassen, wenn die Emporiki Bank mit ausreichendem Kapital ausgestattet und voll refinanziert ist. Darüber hinaus kauft Crédit Agricole von dem Käufer, der Alpha Bank, noch Wandelanleihen im Wert von 150 Millionen Euro.

Weitere Themen

Griechenland: Finanzminister „verliert“ CD mit Namen von Steuersündern

Projekt „Clean IT“: EU plant umfassende Überwachung im Internet

Griechenland: Jugendarbeitslosigkeit auf Rekordniveau

 


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...