Politik

USA: Zugriff auf private Daten soll „Cyber-Pearl Harbour“ verhindern

USA: Zugriff auf private Daten soll „Cyber-Pearl Harbour“ verhindern Die USA sehen sich neuen Gefahren aus dem Internet ausgesetzt – und wollen daher massiven Zugriff auf die privaten Daten der Nutzer. Verteidigungsminister Leon Panetta warnt vorsorglich vor einem verheerenden „Cyber-Pearl Harbour“.
14.10.2012 03:17
Lesezeit: 1 min

US-Verteidigungsminister Leon Panetta will unbedingt, dass der Kongress seinen Widerstand gegen das in den USA höchst umstrittene, neue Internet-Gesetz aufgibt. In dem Gesetz sollen die Unternehmen verpflichtet werden, deutlich mehr private Daten an den Staat weiterzugeben als bisher. Panetta hat für die Durchsetzung seiner Interessen die Strategie der Vorwärtsverteidigung gewählt: Ähnlich wie beim Krieg gegen den Terror werden nun überdimensionale Gefahren heraufbeschworen, die der US-Administration dann die Handhabe geben soll, möglichst viele private Daten zu erheben und zu nutzen. Der New York Times sagte Panetta, dass er natürlich nicht das geringste Interesse habe, private Email mitzulesen. Leider könnte ihn die gefährliche Weltlage jedoch dazu zwingen.

In einer Rede vor Unternehmensvertretern in New York verwies Panetta am Donnerstag auf Sicherheitslücken im Internet und beschrieb konkrete Bedrohungsszenarien für Amerikas Infrastruktur durch Hacker-Angriffe;  „Aggressornationen oder extremistische Gruppen könnten Züge entgleisen lassen und tödliche Chemikalien freisetzen. Sie könnten das Trinkwasser großer Städte verseuchen oder die Stromzufuhr weiter Teile des Landes kappen“, sagte Panetta.

Durch gezielte Kombination mehrerer Angriffe aus dem Internet mit militärischen Terroranschlägen durch extremistische Gruppierungen drohe den Vereinigten Staaten ein „Cyber-Pearl Harbour mit dem Verlust von Leben und Zerstörung. Solch ein Angriff würde die Nation in einen Schock-Zustand versetzen und eine völlig neue Art von Verletzbarkeit hervorrufen“, sagte Panetta einem Bericht von CNBC zufolge.

Die Gefahr von Cyber-Attacken richtet sich nicht nur auf öffentliche Institutionen, sondern auch auf den privaten Sektor. Daher fordert Panetta Unternehmen dazu auf, eng mit der Regierung bei der Prävention zusammenzuarbeiten. Im August ist ein Gesetzesentwurf mit Sicherheitsmaßnahmen gegen Cyberangriffe im Kongress gescheitert, da zu viele Informationen preisgegeben werden müssten und ein Schutz vor Missbrauch der Daten nicht sichergestellt werden könne, berichtet die NZZ.

Innerhalb der letzten Monate wurde aus dem Iran eine Serie von Cyber-Attacken gegen amerikanische Banken und Energieunternehmen gestartet, schreibt das Wall Street Journal. Aber auch aus Russland oder China drohen Gefahren.

 

 

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