Deutschland

Schuldenkrise vernichtet Arbeitsplätze in Deutschland

Die schwache wirtschaftliche Entwicklung infolge der Schuldenkrise zieht auch den Arbeitsmarkt in Mitleidenschaft. Die Bundesagentur für Arbeit meldet den niedrigsten Stand offener Stellen seit Januar 2011. Damit sinken die Beschäftigungschancen für Arbeitslose den siebten Monat in Folge.
29.10.2012 13:39
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Wegen Sparpolitik: Machtwechsel in Litauen

Die Auswirkungen der Schuldenkrise ziehen immer weitere Kreise: Durch die schwache konjunkturelle Entwicklung in Deutschland ist die Zahl der offenen Stellen zum siebten Mal in Folge gesunken. Damit verschlechtern sich auch die Jobaussichten der Arbeitslosen. Nach Information der Bundesagentur für Arbeit wurden im Vergleich zum Vorjahr 17.000 Stellen weniger gemeldet.

Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Frank-J. Weise, sprach auf einer Pressekonferenz davon, dass „mit Beginn der Herbstbelebung die Zahl der arbeitslosen Menschen im September zurückgegangen“ sei. „Die schwächere wirtschaftliche Entwicklung wirkt sich auf den Arbeitsmarkt aus, allerdings zeigt sich der Arbeitsmarkt insgesamt robust“. Nach Angaben der BA seien insgesamt 2,7 Millionen Menschen Arbeitslos. Die Zahl der ALG I und ALG II Empfänger beläuft sich im Gegensatz dazu allerdings auf über fünf Millionen (mehr hier).

Im Zuge der Arbeitsmarktreform Hartz IV wurden auch die Regeln für die Erfassung der Arbeitslosen reformiert. Seitdem hat Deutschland offiziell sehr niedrige Arbeitslosenzahlen vorzuweisen, obwohl der Bedarf an Lohnersatzleistungen unverändert hoch ausfallen dürfte.  Auch die Meldung, dass die Anzahl der offenen Stellen rückläufig ist, stellt die Robustheit des deutschen Arbeitsmarktes in Frage: Unternehmen bauen zurzeit verstärkt Arbeitsplätze ab, weil die Auftragslage rückläufig und die Aussichten für 2013 negativ sind (hier). Die europaweite Spardoktrin vernichtet Arbeitsplätze und spielt der Schattenwirtschaft in die Hände (hier).

Weitere Themen:

Kommunalwahlen Finnland: Großer Erfolg für die nationalen Wahren Finnen

Pressefreiheit: ARD berichtet nicht über Verhaftung von griechischem Journalisten

Wegen Sturmböen: Deutsche Windenergie gefährdet Stromnetz in Europa

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo-Geschäftsklima: Deutsche Unternehmen trotzen globalen Risiken
24.04.2025

Während weltweit wirtschaftliche Sorgen zunehmen, überrascht der Ifo-Index mit einem leichten Plus. Doch der Aufschwung ist fragil: Zwar...

DWN
Finanzen
Finanzen Aktive ETFs: Wie US-Finanzriesen Europa erobern und was das für Anleger heißt
24.04.2025

Amerikanische Vermögensverwalter drängen verstärkt auf den europäischen Markt für aktiv gemanagte ETFs, da hier im Vergleich zu den...

DWN
Politik
Politik Meloni wird Trumps Brücke nach Europa
24.04.2025

Giorgia Meloni etabliert sich als bevorzugte Gesprächspartnerin Donald Trumps – und verschiebt das diplomatische Gleichgewicht in Europa.

DWN
Politik
Politik Rot-Grüner Koalitionsvertrag für Hamburg steht
24.04.2025

SPD und Grüne wollen in Hamburg weiter gemeinsam regieren – trotz veränderter Mehrheitsverhältnisse. Der neue Koalitionsvertrag steht,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Warum irische Firmen im deutschen Green-Tech-Boom Milliardenwachstum anstreben
24.04.2025

Irlands Green-Tech-Firmen erobern den deutschen Markt – mit strategischem Fokus auf Energie, Infrastruktur und Digitalisierung.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Der Goldpreis fällt – Ist der Gipfel bereits überschritten?
24.04.2025

Nach einem historischen Rekordhoch hat der Goldpreis nun zum zweiten Mal in Folge deutlich nachgegeben – ein möglicher Wendepunkt am...

DWN
Politik
Politik USA und China: Handelsgespräche stehen still – Trump setzt weiter auf Eskalation
24.04.2025

Washington und Peking liefern sich einen erbitterten Handelskrieg – von Verhandlungen fehlt jede Spur. Trumps Strategie setzt weiter auf...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Trump glaubt an Deal mit Moskau – und kritisiert Selenskyj
24.04.2025

Donald Trump sieht eine Einigung mit Russland zum Greifen nah – und gibt Präsident Selenskyj die Schuld an der Fortdauer des Krieges....