Finanzen

Aus Angst vor Deutschland: Spanien will Kredit vom IWF

Spanien möchte kein Rettungsgeld von der EU, weil Madrid ein hartes Spardiktat aus Berlin befürchtet. Daher sondiert Spanien im Moment dezent beim IWF - in der Hoffnung, dort leichter Geld zu bekommen. Der IWF will ein Ende des Sparprogramms in Europa.
15.11.2012 18:34
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Generalstreik in Spanien: Schwere Zusammenstöße mit der Polizei

Mariano Rajoys Regierung fürchtet, dass Deutschland angesichts der bevorstehenden Bundestagswahlen einem Bailout für Spanien nicht zustimmen könnte. Aus diesem Grund bereitet der Wirtschaftsminister Luis de Guindos bereits eine Alternative für die Inanspruchnahme von Finanzhilfen vor. Wie die spanische Zeitung El Confidencial berichtet, will die spanische Regierung den IWF um einen vorbeugenden Kredit bitten. Spanien würde damit die derzeitigen Streitigkeiten zwischen dem IWF und der EU nutzen, um sich finanziell abzusichern.

Der IWF hat in den vergangenen Wochen immer wieder die Vorgehensweise der EU kritisiert (hier) und mehrmals angedroht, sich aus Finanzhilfen für Griechenland zurückzuziehen. Für den IWF ist Spanien das Land, das einen regelrechten Flächenbrand in der EU und in der Schuldenkrise auslösen könnte. Insofern wird der Währungsfonds einiges daran setzen, die Situation in Spanien zu stabilisieren.

Hat die spanische Regierung dann tatsächlich die finanzielle Unterstützung des IWF, kann das Land länger ohne einen Bailout überleben. Darüber hinaus würde sich Spanien aber so auch in eine bessere Verhandlungsposition für einen zukünftigen Bailout bringen (Zypern versucht das mit Geld aus Russland - hier). Immerhin ist der IWF ja Teil der Troika, die die Reformprogramme aushandelt. Nichtsdestotrotz ist ein Kredit über den IWF mit Vorsicht zu genießen, in der Asien-Krise nutzte der Fonds die Schwäche der dortigen Wirtschaft sogar für seine eigenen Zwecke aus (mehr hier).

Weitere Themen

EU gibt Sparkurs auf und erlaubt Spanien höheres Defizit

Katalonien will bei Unabhängigkeit aus EU austreten

Nach spektakulärem Selbstmord: Spanien will säumigen Schuldnern helfen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Messerangriff in Hamburg: Mehrere Schwerverletzte am Hamburger Hauptbahnhof
23.05.2025

Bei einem Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof werden mehrere Menschen schwer verletzt. Eine Frau wird festgenommen. Befand sie sich in...

DWN
Politik
Politik Frühere AfD-Chefin: Frauke Petry kündigt Gründung neuer Partei an - Alternative für die FDP?
23.05.2025

Die frühere Vorsitzende der AfD will vom kommenden Jahr an mit einer neuen Partei bei Wahlen antreten. Ziel der Partei soll sein, dass...

DWN
Politik
Politik Kommt die Wegzugsbesteuerung für deutsche Fondsanleger? Neues Hindernis gegen die Abwanderung ins Ausland beschlossen
23.05.2025

Eine geplante Wegzugsbesteuerung bei Investmentfonds soll zunehmende Abwanderung von Geld und Fachkräften aus Deutschland stoppen! Wie die...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Plankenhorn GmbH Maschinenbau: Ein Mittelständler zeigt, wie Digitalisierung den Erfolg antreibt
23.05.2025

Kleine und mittelständische Unternehmen stehen heute vor der Herausforderung, ihre Wettbewerbsfähigkeit im digitalen Zeitalter zu...

DWN
Politik
Politik Rente: Zusätzliche Mittel vom Bund könnten Beiträge senken
23.05.2025

Rente in Gefahr? Milliarden fehlen im System, obwohl der Staat zahlt. Doch was, wenn er mehr gäbe? Stehen Beiträge und Rentenniveau vor...

DWN
Finanzen
Finanzen Börse aktuell: DAX bricht nach Zolldrohung von Trump ein – wie sollten Anleger jetzt reagieren?
23.05.2025

Durch Trumps neue Zolldrohungen gerät die Börse aktuell aus dem Takt. Der DAX bricht ein, der Goldpreis legt zu. Und was bedeutet das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trump plant 50-Prozent-Zölle auf EU-Waren ab Juni - Verhandlungen laufen
23.05.2025

Die USA erhöhen den Druck auf Europa. Präsident Trump droht mit drastischen Zöllen auf EU-Waren. Wird daraus ein Handelskrieg – oder...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuerpauschalen - diese 10 Pauschalen sollten Sie kennen
23.05.2025

Sie müssen nicht alle Kosten in Ihrer Steuererklärung konkret angeben, denn es gibt für viele Fälle Steuerpauschbeträge. Wir stellen...