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Allein die Stahlwerke in den USA und Brasilien verursachten ein Minus von 3,6 Milliarden Euro. Das gleicht der verlustreichsten Investition, die der Konzern jemals getätigt hat. Insgesamt wird für das laufende Jahr mit einem Verlust von 5 Milliarden Euro gerechnet. Damit fällt die Verlustrechnung fünf Mal so hoch aus, wie ursprünglich von Experten erwartet worden war.
Zusätzlich zu den Milliarden-Verlusten muss sich der Konzern auch mit einem immensen Image-Schaden auseinandersetzen. Nachdem bekannt geworden wurde, dass offenbar Journalisten zu mehrtägigen, überteuerten Luxusreisen eingeladen worden waren, legte zunächst Vorstandsmitglied Jürgen Claassen sein Amt nieder. Die Staatsanwaltschaft Essen hatte bereits Ermittlungen aufgenommen, wegen des Verdachts der Untreue (mehr hier).
Nach weiteren, konzerninternen Untersuchungen kam man schließlich zu dem Entschluss, dass auch die Verträge von Olaf Berlien und Edwin Eichler zum Jahresende aufgehoben werden sollen (hier). Somit wird die Hälfte des gesamten Vorstands ausgetauscht. Man will so einen Neustart versuchen und das angekratzte Image wieder aufpolieren.
„Das Steel-Americas-Projekt und die zahlreichen Untreue-Verstöße habe nicht nur immensen finanziellen Schaden angerichtet. Wir haben auch Vertrauen und Glaubwürdigkeit eingebüßt“, sagte Konzernchef Heinrich Hiesinger der FT.
Die Verluste des Konzerns setzen sich somit fort. Bereits 2011 hatte der Stahlriese für das Jahr einen Nettoverlust von 1,8 Milliarden Euro in den Büchern. Mit 6,7 Milliarden Euro als verfügbarem Kapital sei die Bilanz jedoch noch recht stabil. Die Konzerngruppe plane in den nächsten drei Jahren die Verluste um zwei Milliarden Euro zu reduzieren.
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