Finanzen

Schwere Krise bei ThyssenKrupp: 5 Milliarden Euro Verlust

Große Nervosität nach Bekanntgabe der schlechten Zahlen. Durch die Stahlkrise und ein verheerendes Management ist das Unternehmen unter Druck geraten.
11.12.2012 11:11
Lesezeit: 1 min

Aktuell

Alle lachen über Barroso: Die bizarren Fotos vom Friedensnobelpreis

Allein die Stahlwerke in den USA und Brasilien verursachten ein Minus von 3,6 Milliarden Euro. Das gleicht der verlustreichsten Investition, die der Konzern jemals getätigt hat. Insgesamt wird für das laufende Jahr mit einem Verlust von 5 Milliarden Euro gerechnet. Damit fällt die Verlustrechnung fünf Mal so hoch aus, wie ursprünglich von Experten erwartet worden war.

Zusätzlich zu den Milliarden-Verlusten muss sich der Konzern auch mit einem immensen Image-Schaden auseinandersetzen. Nachdem bekannt geworden wurde, dass offenbar Journalisten zu mehrtägigen, überteuerten Luxusreisen eingeladen worden waren, legte zunächst Vorstandsmitglied Jürgen Claassen sein Amt nieder. Die Staatsanwaltschaft Essen hatte bereits Ermittlungen aufgenommen, wegen des Verdachts der Untreue (mehr hier).

Nach weiteren, konzerninternen Untersuchungen kam man schließlich zu dem Entschluss, dass auch die Verträge von Olaf Berlien und Edwin Eichler zum Jahresende aufgehoben werden sollen (hier). Somit wird die Hälfte des gesamten Vorstands ausgetauscht. Man will so einen Neustart versuchen und das angekratzte Image wieder aufpolieren.

„Das Steel-Americas-Projekt und die zahlreichen Untreue-Verstöße habe nicht nur immensen finanziellen Schaden angerichtet. Wir haben auch Vertrauen und Glaubwürdigkeit eingebüßt“, sagte Konzernchef Heinrich Hiesinger der FT.

Die Verluste des Konzerns setzen sich somit fort. Bereits 2011 hatte der Stahlriese für das Jahr einen Nettoverlust von 1,8 Milliarden Euro in den Büchern. Mit 6,7 Milliarden Euro als verfügbarem Kapital sei die Bilanz jedoch noch recht stabil. Die Konzerngruppe plane in den nächsten drei Jahren die Verluste um zwei Milliarden Euro zu reduzieren.

Weitere Themen:

Francois Hollande drängt Monti zur Rückkehr in die Politik

China kauft sich im kanadischen Energie-Markt ein

Positive Bailout-Folge: Euro-Länder kaufen wieder mehr deutsche Produkte

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Rechtsruck in Polen – schlechte Aussichten für Berlin?
02.06.2025

Polen hat einen neuen Präsidenten – und der Wahlausgang sorgt europaweit für Nervosität. Welche Folgen hat der Rechtsruck für Tusk,...

DWN
Politik
Politik Trump zieht Investoren ab – Europa droht der Ausverkauf
02.06.2025

Donald Trump lockt mit Milliarden und Zöllen Investoren zurück in die USA – Europa verliert an Boden. Bricht der alte Kontinent im...

DWN
Politik
Politik Plan von Klingbeil: Steuerentlastungen für Unternehmen – das sind die Details
02.06.2025

Die schwarz-rote Koalition will zeigen, dass sie Probleme angeht – auch die schwächelnde Wirtschaft. Finanzminister Lars Klingbeil will...

DWN
Technologie
Technologie Robotikbranche 2025 in schwieriger Phase – Umsatzrückgang droht
02.06.2025

Die deutsche Robotikbranche kämpft 2025 mit rückläufigen Umsätzen und schwankenden Rahmenbedingungen. Welche Teilbereiche sind...

DWN
Finanzen
Finanzen Biontech-Aktie hebt ab: Milliardenkooperation mit US-Pharmaunternehmen
02.06.2025

Die Biontech-Aktie erhält neuen Aufwind: Eine milliardenschwere Allianz mit Bristol-Myers Squibb weckt Hoffnung bei Anlegern und...

DWN
Finanzen
Finanzen Hensoldt-Aktie auf Rekordjagd: Was Anleger jetzt wissen sollten
02.06.2025

Die Hensoldt-Aktie überrascht mit einem historischen Kursfeuerwerk – doch ist der Höhenflug gerechtfertigt? Anleger sollten genauer...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KfW-Analyse: Mittelstand zieht sich aus dem Ausland zurück
02.06.2025

Eine aktuelle KfW-Analyse zeigt: Immer mehr Mittelständler ziehen sich aus dem Auslandsgeschäft zurück. Was steckt hinter dem Rückzug...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Personalstrategie: Warum Top-Kandidaten oft scheitern – und was das über unser System verrät
02.06.2025

Ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Bei der Personalauswahl geht es immer weniger um Kompetenz – und immer mehr um Bauchgefühl,...