Politik

Mali-Intervention provoziert Terror-Anschläge in Europa

Europäische Politiker versichern, der EU-Einsatz in Mali verteidige die Sicherheit in Europa. Doch tatsächlich wird er das Risiko erhöhen, dass Terroristen in Europa Anschläge ausführen, um sich zu rächen.
24.01.2013 15:51
Lesezeit: 1 min

Der EU-Einsatz in Mali wird das Risiko von Vergeltungs-Anschlägen erhöhen, zitiert EU Observer Gilles de Kerchove, den EU-Koordinator gegen Terrorismus. Zwar sei Frankreich führend in dem Prozess, doch werde es bald auch Truppen aus anderen Ländern vor Ort geben. Daher könne es auch „anderswo Vergeltung“ geben, so Kerchove. Diese Warnung widerspricht offenkundig dem Anspruch europäischer Politiker, der Afrika-Krieg schaffe Sicherheit für Europa.

EU-Länder werden im Februar 500 Soldaten nach Mali entsenden. Geführt werden die Truppen durch den französischen General François Lecointre, berichtet EU Observer. Lecointre ist diese Woche bereits in die malische Hauptstadt Bamako geflogen, um den Einsatz vorzubereiten.

Terrorismus-Koordinator Kerchove untersucht die möglichen Folgen für Mali und die Nachbarländer Niger, Mauretanien und Senegal. Die Terroristen hätten mehrere Millionen Euro aus Lösegeldern von Geiselnahmen, ihre Waffen hätten sie aus Libyen. Sie wollten in Westafrika ein Islamisches Kalifat errichten, so Kerchove.

Auch die innere Sicherheit der EU sei gefährdet. „Ich schließe nicht aus, dass zukünftig [Terroristen] ein Ziel in Europa finden, wo es zu Vergeltung kommen kann“, sagte Kerchove. Zwar hätten Terroristen in der EU bisher keine Angriffe „wie am 9. November“ durchgeführt. Doch der Mali-Konflikt könne sie nun zu derartigen Aktionen „inspirieren“, so Kerchove.

Zudem seien einige Bewohner der EU bereits nach Mali gegangen, um dort an der Seite der Terroristen zu kämpfen. Sie werden zukünftig eine Gefahr darstellen, wenn sie nämlich nach Europa zurückkehren, warnte Kerchove.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Politik
Politik Haushaltsstreit 2025: Klingbeils Pläne, Kritik und offene Milliardenlücken
08.07.2025

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat den Haushaltsentwurf für 2025 und die Finanzplanung bis 2029 in den Bundestag eingebracht....

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Konzern behauptet Spitzenposition im deutschen E-Auto-Markt
08.07.2025

Der VW-Konzern setzt im deutschen E-Auto-Markt neue Maßstäbe. Die aktuellen Zahlen zeigen eine eindrucksvolle Entwicklung – doch der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China frisst Europas Industrie und niemand wehrt sich
08.07.2025

Chinas Staatskonzerne zerlegen Europas Industrie Stück für Stück – doch Berlin, Brüssel und Paris liefern nur leere Worte. Während...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Dow schließt Chemieanlagen: Was das für Deutschland bedeutet
07.07.2025

Der US-Konzern Dow zieht sich teilweise aus Mitteldeutschland zurück – und das hat Folgen. Standorte in Sachsen und Sachsen-Anhalt...

DWN
Politik
Politik Folgekosten in Millionenhöhe: Corona-Krise und die Schattenseite staatlicher Beschaffung
07.07.2025

Milliardenkosten, ungenutzte Schutzmasken und politische Spannungen: Die Folgen der Maskenkäufe in der Corona-Krise wirken bis heute nach....

DWN
Politik
Politik Kontrollen an der Grenze zu Polen: Grenzkontrollen jetzt beidseitig aktiv
07.07.2025

Mitten in der Urlaubszeit zieht Polen die Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland an. Reisende spüren die Auswirkungen sofort –...

DWN
Politik
Politik Trump droht BRICS-Staaten mit neuen Strafzöllen
07.07.2025

Trump verschärft den Handelsstreit mit den BRICS-Staaten drastisch. Seine angekündigten Strafzölle könnten globale Lieferketten...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX aktuell auf Höhenflug trotz drohender US-Handelszölle
07.07.2025

Der DAX überrascht mit einem starken Anstieg über 24.000 Punkte – und das trotz drohender US-Zölle. Wie reagieren Investoren auf die...