Finanzen

Arbeitsminister Sapin: „Frankreich ist vollkommen pleite!“

Der französische Arbeitsminister Michel Sapin begründet die Notwendigkeit der Haushalts-Konsolidierung damit, dass der französische Staat absolut pleite sei. Nachdem es daraufhin Kritik hagelte, sagte Sapin, er habe nur einen Scherz gemacht.
29.01.2013 01:26
Lesezeit: 1 min

Der französische Arbeitsminister Michel Sapin ist nicht besonders optimistisch, was die Lage seines Landes betrifft. In einem Radiointerview am Sonntag sagte Sapin, dass es zwar noch einen Staat in Frankreich gäbe, dieser Staat aber sei „vollkommen pleite“ (un Etat totalement en faillite). Daher müsse nun ein Sparhaushalt beschlossen werden, und nichts werde die Regierung von diesem Plan abbringen.

Finanzminister Pierre Moscovici versuchte darauf, die Öffentlichkeit zu beruhigen. Sapin hätte nur ein „Bild“ verwendet, um darauf hinzuweisen, dass die Lage „hart und kompliziert“ sei, und dass es geboten erscheint, den Haushalt in Ordnung zu bringen. Allerdings befinde sich Frankreich in der glücklichen Lage, „im öffentlichen Dienst nicht massiv Einrichtungen schließen zu müssen“, berichtet die Libération.

Der ehemalige Premier Alain Juppé sagte, die Lage sei „besorgniserregend“, dennoch könne man nicht von Pleite sprechen, denn der Staat sei glücklicherweise noch immer in der Lage, seine wichtigste Aufgabe erfüllen, nämlich die Gehälter der Beamten zu bezahlen.

Nachdem Sapin bemerkt hatte, dass die Wahrheit doch nicht so einfach auszusprechen ist, präzisierte er seine Aussage und sagte, das mit der Pleite habe er „ironisch“ gemeint – er habe auf einen Spruch von François Fillon angespielt, der bereits im Jahr 2007 gesagt hatte, der Staat sei „vollkommen pleite“.

Im normalen Geschäftsleben würde man von Insolvenzverschleppung sprechen. Aber in Frankreich gehen die Uhren anders: Vermutlich wird sich auch Fillon bald zu Wort melden und präzisieren, dass er dies bereits 2007 „ironisch“ gemeint habe.

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs unter Druck: Sorgen um US-Zölle dämpfen Rekordlaune
11.07.2025

Nach seinem Rekordhoch gerät der DAX-Kurs zum Wochenausklang unter Druck. Drohende Zölle aus den USA und schwache Unternehmensdaten...

DWN
Politik
Politik Zölle auf Wein? Deutsche Winzer blicken mit Sorge auf mögliche US-Zölle
11.07.2025

Strafzölle in Höhe von 200 Prozent auf Weinimporte aus der EU – mit diesem Szenario hatte US-Präsident Donald Trump noch im April...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzen: Deutschlands Pleitewelle hält an – ein Blick auf Ursachen und Folgen
11.07.2025

Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland steigt weiter – wenn auch etwas langsamer. Trotzdem deuten aktuelle Daten auf tiefgreifende...

DWN
Politik
Politik Trump kündigt Erklärung zu Russland an – neue Dynamik oder taktisches Manöver?
11.07.2025

Ein Treffen in Malaysia, neue russische Vorschläge und Trumps Ankündigung einer großen Russland-Erklärung: Zeichnet sich eine Wende im...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs aktuell: Wichtigste Kryptowährung setzt Rekordjagd fort – was das für Anleger bedeutet
11.07.2025

Der Bitcoin-Kurs ist auf ein historisches Allzeithoch gestiegen und über die Marke von 118.000 US-Dollar geklettert. Wie geht es weiter...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzverwalter: „Enorme Geldverbrennung“ bei Wirecard
11.07.2025

Der Anwalt Jaffé ist seit fünf Jahren mit der Sicherung des übrig gebliebenen Vermögens beschäftigt. Er fand nach eigenen Angaben im...

DWN
Finanzen
Finanzen Kupferpreis explodiert: Was Trumps Zollfantasien auslösen
11.07.2025

Eine 50-Prozent-Zollandrohung von Trump lässt den Kupferpreis durch die Decke schießen – und sorgt für ein historisches Börsenchaos....