Die Preise für Nahrungsmittel lagen im Januar in Deutschland 4,5 Prozent über dem Vorjahresmonat und gegenüber dem Vormonat Dezember erhöhten sie sich um 0,9 Prozent. Ganz gleich ob bei Gemüse (+8,6%), Obst (+7,9%), Fleisch (+6,4%) oder Fisch (+5,1%) – die Preise verteuerten von Januar 2012 zu Januar 2013 massiv. Zumal bei diesen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes, abgesehen von der Problematik bei der Zusammenstellung des Warenkorbs für die Berechnung der Inflation (hier), auch nicht der tatsächliche Inhaltsvergleich bei den entsprechenden Produkten erfolgt. So wird beispielsweise nur der offensichtliche Preis für Lebensmittel wie etwa Dosentomaten als Maßstab genommen. Ob sich jedoch trotz des gleichbleibenden Preises die Qualität des Produktes oder vielleicht auch das Abtropfgewicht verändert haben, wird nicht betrachtet. Ein Umstand, der die offiziellen Verbraucherpreise jedoch noch deutlich stärker in die Höhe treiben könnte. Zuletzt zeigte der aktuelle Verbraucherskandal um Pferdefleisch in Rindfleischprodukten, wie zur Senkung von Kosten bei der Herstellung von Unternehmen auf günstigere Produkte bei der Fleischverarbeitung zurückgegriffen wird, ohne den Verbraucher zu informieren.
Neben den Nahrungsmitteln zeigte sich im Januar jedoch auch ein massiver Anstieg bei den Energiekosten. So lagen hier etwa die Verbraucherpreise um 3,9 Prozent höher als noch im Januar 2012. Vor allem die Strompreise zogen stark an: um 12,1 Prozent. Eine Entwicklung, die von der CDU bereits zu Wahlzwecken genutzt wird (hier). Besonders die Energiewende spielt bei dem Anstieg der Energiepreise eine wesentliche Rolle. Dies spürten beispielsweise 2012 zwölf Millionen Haushalte, für die das vergangene Jahr zum teuersten Heizkostenjahr überhaupt wurde (mehr hier).
Offiziell gibt es so gut wie keine Inflation: Die Inflationsrate des Statistischen Bundesamts betrug im Januar gerade mal 1,7 Prozent, lag somit weit unter dem offiziellen Ziel der EZB (2 Prozent). Es darf erwartet werden, dass diese Entwicklung der EZB die Handhabe zu weiteren geldpolitischen Maßnahmen gibt. Auch in Japan (hier) und Großbritannien hatten die Regierungen mit der niedrigen Inflation argumentiert, um die unabhängigen Zentralbanken zu zwingen, mehr Geld in den Finanzmarkt-Kreislauf zu pumpen.