Politik

Spanien: Massenproteste gegen Regierung flammen erneut auf

Lesezeit: 1 min
24.02.2013 00:05
In Spanien gingen am Samstag wieder Zehntausende in verschiedenen Städten auf die Straße. Sie protestieren gegen die korrupte Regierung und die neuen Spar-Maßnahmen, die aufgrund der verheerenden Wirtschaftslage unvermeidlich sind.
Spanien: Massenproteste gegen Regierung flammen erneut auf

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

150 Milliarden will die spanische Regierung in den kommenden drei Jahren einsparen und öffentliche Einrichtungen sollen privatisiert werden. Zur gleichen Zeit steigt die Arbeitslosigkeit, die Rezession verschärft sich und die Korruptionsvorwürfe gegen die Regierung nehmen nicht ab.

Im ganzen Land sind am Samstag zehntausende Spanier auf die Straßen gegangenen. In Madrid, Barcelona, Sevilla und Zaragoza, aber auch vor spanischen Botschaften in anderen Ländern protestieren die Menschen gegen die harten Sparmaßnahmen der Regierung. Das Defizit Spaniens liegt weit über der Empfehlung der EU-Kommission (hier) und die Wirtschaft des Landes befindet sich in der schärfsten Rezession der vergangenen Jahrzehnte (mehr hier). 150 Milliarden Euro sollen in den kommenden drei Jahren eingespart werden und zusätzlich dazu öffentliche Einrichtungen privatisiert werden. Unterdessen steigen Arbeitslosigkeit (26%) und Armut im Land.

„Es ist eine Schande, was die Regierung tut“, kritisiert eine Demonstrantin im Gespräch mit CNN. „Sie arbeiten als totalitäre Regierung mit ihren Kürzungen“, die „Ungleichheit in diesem Land ist entsetzlich“. Es gebe tausende Gründe, um zu protestieren. „Wir sind wütend und müde, die Regierung hört nicht auf unsere Hilferufe“, ergänzt die Pressemitarbeiterin einer Universität. „Sie behandeln uns wie Idioten (…) und kriminalisieren unsere Aktionen“. Ähnliches bestätigte auch eine 49-jähriger Lehrerin der CNN: „Ich fühle, dass die Menschen immer wütender und wütender, nicht nur wegen der Sparmaßnahmen, sondern auch aufgrund der neuesten Nachrichten über Korruption“.

Der spanische Premiers Rajoy kann den massiven Korruptionsvorwürfen derzeit nichts Entlastendes entgegensetzen (hier) – illegale Gelder in Höhe von insgesamt etwa 250.000 Euro soll Rajoy in der Vergangenheit erhalten haben. Darüber hinaus musste der Schwiegersohn des spanischen Königs am Samstag das zweite Mal vor Gericht erscheinen. Zusammen mit seinem früheren Geschäftsführer soll Iñaki Urdangarín mittels der gemeinnützigen Stiftung (Noos-Institut) Gelder der regionalen Regierungen in Valencia und der Balearen veruntreut haben. Von 6,1 Millionen Euro und Steuerhinterziehung ist die Rede. Nachdem der mitangeklagte Wirtschaftsprofessor in seiner Vernehmung sogar das spanische Königshaus belastet hatte, wies Urdangarín am Samstag die Vorwürfe gegen die Königsfamilie zurück.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...

DWN
Finanzen
Finanzen Nach Trumps missglücktem Finanztrick: Stillstand der US-Regierung doch noch abgewendet
21.12.2024

Der US-Kongress hat einen drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte im letzten Moment abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus...