Politik

Kalte Enteignung: EU will deutschen Einfluss bei VW schwächen

Lesezeit: 1 min
14.03.2013 02:52
Das VW-Gesetz steht erneut auf dem Prüfstand: Die EU-Kommission klagt gegen die Bundesregierung und will den Einfluss der Politik bei VW schwächen. Der Vorwurf: Die Gesetzesänderungen nach dem Urteil aus 2007 seien nicht umgesetzt worden.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) muss nach einer Klage der Kommission darüber entscheiden, ob die Bundesrepublik Deutschland das „VW-Gesetz“ nach einem Urteil aus dem Jahr 2007 gemäß den EU-Vorgaben geändert hat. Sollte dies nicht der Fall sein, droht der Bundesregierung ein Strafgeld in Höhe von 300.000 Euro pro Tag und dem Land Niedersachsen ein Einflussverlust bei VW.

Durch das VW-Gesetz durfte Niedersachsen als Aktionär je zwei Vertreter im Aufsichtsrat stellen, ohne das die Hauptversammlung darüber abstimmt. Diese Einflussnahme wurde durch die EU-Kommission verhindert. Außerdem besagt das VW-Gesetz, dass kein Aktionär mehr als 20 Prozent der Stimmrechte ausüben kann, auch wenn er mehr Anteile am Konzern besitzen sollte. Durch diese Sperrminorität sollte Niedersachsen mit seinem Anteil von 20,2 Prozent ein Vetorecht in allen wichtigen Entscheidungen behalten.

Schließlich benötigen wichtige Beschlüsse der Hauptversammlung eine Mehrheit von 80 Prozent – das Aktiengesetz sieht lediglich 75 Prozent vor. Auf diese Änderung ist die Bundesregierung nach dem ersten Urteil des EuGH bislang noch nicht eingegangen.

Die Kommission versucht bereits seit 2004 das VW-Gesetz zu kippen. Alle Entscheidungen über den Produktionsstandort bei VW bedürfen einer Zwei-Drittel-Mehrheit im Aufsichtsrat. Dadurch wird eine Verlagerung der Produktion ins Ausland durch das Gesetz bislang erschwert. Auch eine feindliche Übernahme seitens der Porsche AG wurde durch das Gesetz erschwert (mehr hier).


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit neuem Rekordhoch - geht es jetzt Richtung 100.000 US-Dollar?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag legt die wichtigste Kryptowährung direkt nach. Seit dem Sieg von Donald Trump bei...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...

DWN
Politik
Politik Droht Deutschland der Bankrott? Bundestag setzt Haushaltswoche aus - trotz nahender Haushaltssperre!
21.11.2024

Die Haushaltskrise eskaliert nach dem Ampel-Aus: Nach der abgesagten Sitzungswoche zur Finanzierung der Haushalte, liegen die Etats für...