Politik

Erste Anzeichen für Ende des Immobilien-Booms

Lesezeit: 1 min
28.03.2013 11:09
Der Immobilien-Boom in Deutschland geht zu Ende. Die ersten großen Anleger steigen aus - unter anderem Blackstone. Sie sagen: Der Zenit ist überschritten.
Erste Anzeichen für Ende des Immobilien-Booms

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In den vergangenen zwei Jahren erfreute sich der deutsche Immobilienmarkt immer größerer Beliebtheit bei Investoren. Doch dieser Boom könnte bereits in diesem Jahr beendet werden. Investoren wie die Blackstone Group LP, Goldman Sachs und andere Private-Equity-Unternehmen planen 2013 Vermögenswerte des deutschen Immobilienmarktes in Höhe von mindestens fünf Milliarden zu verkaufen. „Wir nutzen den derzeitigen Markt, um unser Portfolio zu bereinigen und uns neu zu positionieren“, so Olaf Claessen von Round Hill Capital LLC zu Bloomberg. Das Unternehmen hält deutsches Wohneigentum im Wert von etwa 2,5 Milliarden Euro. Es sei ein günstiger Zeitpunkt, um noch mit Gewinn zu verkaufen.

Niedrige Zinsen begünstigten Immobilienkauf

Nachdem die deutsche Regierung lange mit der Öffnung des Immobilienmarktes zögerte und die Finanzkrise bis 2009 Gewinne aufzufressen schien, stiegen die Preise für deutsches Wohneigentum in den vergangenen vier Jahren. Der FTSE / EPRA Nareit Index für deutsche Immobilien gewann in den vergangenen zwölf Monaten 24 Prozent. Die niedrigen Erträge aus dem Kauf von deutschen Staatsanleihen machten den Immobilienmarkt deutlich attraktiver. Nicht nur der Wert der Immobilien stieg, sondern in den meisten Fällen auch die Mieterträge. Seit dem Tief im Jahr 2009 waren die Preise um 17 Prozent gestiegen und die Mieten um neun Prozent.

Kauf fauler Kredite attraktiver als deutsche Immobilien

Viele Firmen, die in deutsche Immobilien investiert haben, gehen davon aus, dass die maximalen Gewinne nun erreicht sind. Notleidende Kredite, die von Banken verkauft werden, gewinnen zunehmend an Interesse der Investoren. Und so fielen die Werte für Wohnungen im Januar zum ersten Mal seit Dezember 2009, wie die neuesten Daten des Online-Hypotheken-Brokers Europace zeigen. Die Investoren „sehen sehr deutlich, dass man im Moment Top-Preise bekommen kann und sich das Fenster der Nachfrage nach deutschen Immobilien irgendwann schließen wird“, erklärt Andre Adami vom Marktforschungsunternehmen BulwienGesa. Zuletzt versuchte der Immobiliendienstleister CBRE noch ein wenig die Preise für deutsche Immobilien auszureizen (hier).

Die Abteilung der Deutschen Bank, die in Immobilien und Infrastruktur investiert, soll ungenannten Quellen Bloombergs zufolge in diesem Jahr den Verkauf von etwa 23.000 deutschen Immobilien planen. Und Blackstone beispielsweise will bis zu 8.000 Immobilien abstoßen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Umweltbewusst und günstig: Hondas Leasing-Modell für die elektrifizierten Fahrzeuge von Honda

Der Managing Director der Honda Bank Volker Boehme spricht mit den DWN über die neuesten Entwicklungen im Leasinggeschäft für die...

DWN
Politik
Politik ZEW-Präsident: Haushaltskrise ist Einschnitt für Konjunktur
04.12.2023

"Der deutschen Wirtschaft geht es nicht gut", sagt ZEW-Präsident Achim Wambach. Und die aktuelle Haushaltskrise sei nun "sozusagen noch...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis steigt auf Rekordhoch, Kurssprung für Bitcoin
04.12.2023

Der Goldpreis in Dollar stieg am Montag so hoch wie niemals zuvor. Und auch Bitcoin hat seine Rally mit einem massiven Sprung fortgesetzt....

DWN
Ratgeber
Ratgeber Kündigung: Ein Leitfaden für Arbeitgeber
04.12.2023

Kündigen, gewusst wie. In diesem Leitfaden für Arbeitgeber beleuchten wir die wesentlichen Aspekte rund um das Thema Kündigung.

DWN
Finanzen
Finanzen Höhere Zinsen erreichen langsam auch die Lebensversicherten
04.12.2023

Die Policen von Lebensversicherungen werfen langsam wieder mehr Zinsen ab. Vorreiter ist die Allianz mit einem Anstieg der Verzinsung um...

DWN
Finanzen
Finanzen Creditreform: Insolvenzen steigen 2023 kräftig an
04.12.2023

Nach Angaben von Creditreform steigen die Firmen-Insolvenzen 2023 in Deutschland um 23,5 Prozent. Dafür nennt die Wirtschaftsauskunftei...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Wirtschaft erwartet Schlimmes
04.12.2023

Die deutsche Wirtschaft rechnet laut IW-Umfrage auch im kommenden Jahr nicht mit einem Aufschwung. IW-Konjunkturchef Michael Grömling...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Schwaches EU-Geschäft: Deutsche Exporte fallen unerwartet
04.12.2023

Die deutschen Exporte sind im Oktober wegen des mauen Europa-Geschäfts überraschend den zweiten Monat in Folge gesunken. Ökonomen hatten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ölgigant Exxon will Lithium abbauen
03.12.2023

Wohin nur mit all den Öl-Einnahmen, fragte sich wohl der größte Ölkonzern der USA. Die Antwort lautet: Diversifikation. Exxon plant nun...