Politik

Leben wie ein Sozialist in Frankreich: Acht Minister sind Millionäre

Von den 38 Ministern der sozialistischen Regierung von Francois Hollande sind acht Millionäre. Keine schlechte Quote. Auffallend: Die meisten haben in Immobilien investiert.
16.04.2013 15:40
Lesezeit: 1 min

Am Montagnachmittag veröffentlichten die französischen Minister ihr Vermögen, für jedermann einsehbar auf der Seite der französischen Regierung. Anders als bei den Staatsfinanzen scheinen die Sozialisten von Francois Hollande ziemlich tüchtig zu sein, wenn es um das eigene Vermögen geht. Acht der französischen Minister sind Millionäre. Der bekannteste Kämpfer gegen den internationalen Kapitalismus, Industrie-Minister Arnaud Montebourg, kratzt sogar am Milliardär-Status.

So zeigen beispielsweise die Dokumente auf der Regierungsseite, dass der französische Premier Jean-Marc Ayrault ein Vermögen von 1,5 Millionen Euro besitzt. Der Arbeitsminister, Michel Sapin gab ein Vermögen von zwei Millionen Euro an, Gesundheitsministerin Marisol Touraine nannte 1,4 Millionen Euro. Die französische Ministerin für Ältere, Michele Delaunay, gab bereits Stunden vor den anderen Ministern Vermögenswerte in Höhe von 5,4 Millionen Euro an (hier).

Ähnlich gut geht es auch dem französischen Minister für Bildung, Vincent Peillon. Er besitzt unter anderem ein Zuhause in Essone im Wert von 650.000 und besitzt unter anderem 33.000 Euro auf diversen Bankkonten. Arnaud Montebourg hält 40 Prozent eines 890.000 Euro teuren Appartements in Paris und verfügt über mehrere Bankkonten, auf denen 321.420 Euro liegen. Der französische Präsident Hollande selbst gab bei seinem Amtsantritt ein Vermögen in Höhe von 1,170.000 Millionen Euro an.

Die Veröffentlichung war nach dem Steuerskandal des Budgetministers Cahuzac erfolgt.

Die Frage, wie abgehoben die französische Regierung ist, beschäftigt die Truppe von Hollande faktisch rund um die Uhr. Die hohe Arbeitslosigkeit, der Verfall der Wirtschaft und der politische Kultur sind in Paris längst unbedeutende Nebenschauplätze.

Die Stadt spricht davon, dass ein Minister einen Rokoko-Stuhl für 4.000 Euro zu Hause stehen hat.

Unmöglich, finden die einen.

Très joli aussi bon goût!, sagen die anderen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Unser neues Magazin ist da: Kapital und Kontrolle – wem gehört Deutschland?
19.07.2025

Deutschland ist reich – doch nicht alle profitieren. Kapital, Einfluss und Eigentum konzentrieren sich zunehmend. Wer bestimmt wirklich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung: Wann Verspätungszuschläge unzulässig sind
19.07.2025

Viele Steuerzahler ärgern sich über Verspätungszuschläge, wenn sie ihre Steuererklärung zu spät abgeben. Doch nicht immer ist die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...